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Silbereiweiß

Eigenschaften, Daten und Datenquellen.



Silbereiweiß oder Silber(I)-proteinat ist in flüssiger Form eine Suspension (nach anderen Angaben ein Kolloid) aus Silber und Eiweiß, in der Regel Pepton, Milcheiweiß oder Gelatine. Das Österreichische Arzneibuch (ÖAB) definiert Silbereiweiß als Präparat aus Proteinen oder Proteinspaltprodukten, komplex gebundenem Silber und einem geringen Anteil an freien Silber-Ionen.

Häufige Synonyme für Silbereiweiß sind Silberproteinat; Argentum proteinicum; Albumosesilber; Proteinsilber; Silber-Eiweiß-Komplex, Protargin und andere.

Silbereiweiß-Präparate wurden vor allem in früheren Zeit - vor der Entwicklung moderner Medikamente wie die Antibiotika - in Form von Nasentropfen zur Behandlung von Erkältungen, Nasen-Nebenhöhlenentzündungen, aber auch bei Syphillis sowie zur Vorbeugung der Gonokokken-Konjunktivitis (Gonoblennorrhoe) angewandt. Die Wirkung beruht auf den keimtötenden Eigenschaften des Silbers, das aus der verabreichten Form direkt am Entzündungsherd freigesetzt wird (lokale Anwendung).

Die erste Silbereiweiß-Rezeptur soll von dem deutschen Chemiker Ernst Arthur Eichengrün (1867 bis 1949) entwickelt und 1897 erstmals therapeutisch eingesetzt worden sein.

Weitere Anwendungsgebiete für Silbereiweiß sind die Elektronenmikroskopie und die Histochemie (Färbung, Kontrastverstärkung).

Eine vom Siberproteinat abgeleitete Zubereitung ist das Silbereiweiß-Acetyltannat (Argentum albumino-acetylotannatum, ATC-Code A02BX23), die in trockenem Zustand dunkel-metallisch glänzt und im durchfallendem Licht rot-braun erscheint.

 

Bezeichnungen und Identifikatoren

Bezeichnung
Silbereiweiß
CAS-Nummer
9015-51-4
EINECS EC-Nummer (EG-Nummer)
685-470-0

Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Albumosesilber; Silberproteinat; Silber(I)-proteinat; Proteinsilber; Silber-Eiweiß-Komplex; Protargin

Englische Bezeichnung
Silver Proteinate

Handelsnamen; Präparate
Argyrol; Coldargan; Neo-Silvol; Protargol; Silberarsphenamin; Vitellinsilber; Kollargol

 

Daten und Eigenschaften

Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Silbereiweiß. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).

Reines Silbereiweiß ist in Wasser löslich und praktisch unlöslich in Alkohol. Getrocknet bildet es ein gelbliches bis bräunliches, meist staubfeines Pulver. Im Gegensatz zu den Lösungen der Silbersalze werden vom Silberweiweiß keine freien Silber-Ionen an die Lösung abgegeben.

Beim starken Erhitzen bzw. beim Veraschen von Silbereiweiß tritt der für Proteine typsche Geruch von verbrannten Haaren auf.

 

Synthese, Gewinnung

Zur Herstellung von Silbereiweiß versetzt man Proteinlösungen mit Silbernitrat (AgNO3), wodurch das Produkt aus der Lösung als Niederschlag ausfällt.

 

Gefahren-Hinweise nach GHS

(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)

Gefahrenhinweise (H-Sätze):

H302
Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H312
Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
H332
Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
H371
Kann die Organe schädigen.
H400
Sehr giftig für Wasserorganismen.
H410
Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.211.051.

 

Externe Informationsquellen

Andere CAS-Nummern:9008-42-8 (ebenfalls verwendete, veraltete oder gelöschte Registrierungsnummern)

 

Hersteller und Bezugsquellen

In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Silbereiweiß als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.

 

Literatur und Quellen

[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Silver_Proteinate.

[1] - A. Korndörfer, G. Warnecke, F. Evers:
Für die Bestimmung des Silbers in Argentum colloidale und Argentum proteinicum.
In: Zeitschrift für analytische Chemie, (1922), DOI 10.1007/BF02425117.

[2] - C. Mannich, Th. Gollach:
Über die Albumosekomponente des Argentum proteinicum.
In: Archiv der Pharmazie, (1927), DOI 10.1002/ardp.19272650604.

 


Letzte Änderung am 10.04.2024.


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