HC -Toxin
Cyclo-(D-Pro-L-Ala-D-Ala-L-2-amino-8-oxo-9,10-epoxydecansäure)
C21H32N4O6; CAS Nr:
83209-65-8
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HC-Toxin wirkt auf die sogenannten
Histondeacetylasen (HDACs), Enzyme, die die Verpackung des Erbguts
strukturieren. HDAC-Enzyme verändern unter anderem die Histone,
Proteine, um die das Erbgut herumgewickelt ist. Veränderungen in der
Verpackung des Erbguts stehen im Verdacht, Krebs auszulösen oder
dessen Ausbreitung zu fördern. Deshalb prüfen Wissenschaftler
Substanzen, die die HDAC-Enzyme blockieren, auf ihre Wirkung gegen
bösartige Tumoren.
Eine solche Substanz ist auch das HC-Toxin, das jetzt von Forschern
der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie im Deutschen
Krebsforschungszentrum untersucht wurde. Sie fanden heraus, dass
Neuroblastomzellen unter dem Einfluss des Wirkstoffs einige ihrer
krebstypischen Eigenschaften verlieren: Sie teilen sich seltener,
zeigen weniger invasives Wachstum und ähneln auch äußerlich wieder
gesunden Nervenzellen. Diese Effekte waren stärker ausgeprägt als bei
anderen bereits untersuchten HDAC-Hemmern.
Die Wirkung von HC-Toxin beruht vermutlich unter anderem darauf, dass
es die Funktion einer wichtigen zellulären Krebsbremse, die des
sogenannten RB-Signalweges, fördert. Die Wissenschaftler stellten
fest, dass die Krebsbremse in den Tumorzellen nach Behandlung mit
HC-Toxin deutlich aktiver war als in unbehandelten Zellen. In weiteren
Untersuchungen wollen sie überprüfen, ob sich die Substanz aus dem
Maisschädling für die Entwicklung eines neuen Medikaments gegen das
Neuroblastom eignet.
Das Neuroblastom ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung bei
Kindern. Jährlich gibt es in Deutschland durchschnittlich 150 neue
Fälle, damit machen Neuroblastome etwa sieben bis acht Prozent aller
Krebserkrankungen im Kindesalter aus. Die meisten betroffenen Kinder
sind noch im Vorschulalter, ein Drittel erkrankt bereits im ersten
Lebensjahr. Obwohl die Therapie in den vergangenen Jahren verbessert
werden konnte, sind die Heilungschancen im fortgeschrittenen Stadium
nach wie vor gering. Die verwendeten Medikamente verursachen zudem oft
schwere Nebenwirkungen.
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