[ Sitemap ] [ Kontakt ] [ Impressum ] [ ]   


Home


Aktuelles

- Mehr Chemie Nachrichten

- Neueste Forschungsartikel

- Stellenmarkt Chemie


Chemie A bis Z

- Index Chemie

- Chemikalien

- Produkte und Firmen


About Internetchemie

- Internetchemie

- Impressum


English News



Artikel lesen ...

Publiziert am 07.01.2008 Infos zum Internetchemie RSS News Feed

Tumorzellen zum Schweigen bringen


 
Forscher des Plazenta-Labors der Universit�t Jena entwickeln neue Technologie zur Krebstherapie; das Bundesministerium f�r Wirtschaft gew�hrt EXIST-Gr�nderstipendium von 100.000 Euro.

Jena (04.01.08) Die Idee ist im Grunde ganz einfach: Ein Medikament gelangt in Form einer Spritze in den K�rper und wandert anschlie�end in genau die K�rperzellen, in denen es wirken soll - Nebenwirkungen praktisch ausgeschlossen. "Auf diese Weise k�nnten beispielsweise aggressive Wirkstoffe gegen Tumoren verabreicht werden, die gezielt die Krebszellen abt�ten, anderen K�rperzellen aber keinen Schaden zuf�gen", sagt Dr. Tobias P�hlmann von der Friedrich-Schiller-Universit�t Jena. Doch wie so oft lasse sich, was so einfach klingt, in der Praxis nur langsam umsetzen, r�umt der Biologe vom Plazenta-Labor des Universit�tsklinikums Jena ein.

P�hlmann und seine Kollegen sind dabei nun aber einen wichtigen Schritt weiter. Sie haben ein Verfahren entwickelt und patentieren lassen, das es erlaubt, jede beliebige Art von K�rperzellen zielgenau anzusteuern und deren Stoffwechsel zu beeinflussen. Der Trick dabei: Die verabreichten Substanzen wandern zwar unspezifisch in jede Zelle, werden aber nur in ganz bestimmten Zellen aktiviert und entfalten ihre Wirkung nur dort. Die Forscher des Plazenta-Labors, das zur Abteilung f�r Geburtshilfe der Jenaer Universit�tsfrauenklinik geh�rt, nutzen dazu spezielle Ribonukleins�uren (RNA).

Diese "small interfering RNA"-Molek�le (engl.: kleine, interferierende RNA) werden dazu benutzt, bestimmte Gene "zum Schweigen zu bringen" ("RNA-Silencing"). "Damit w�ren siRNA-Molek�le prinzipiell gut geeignet, Tumorzellen abzut�ten - indem man mit ihrer Hilfe einfach �berlebenswichtige Gene in den Krebszellen ausschaltet", erl�utert Dr. P�hlmann das Prinzip. Das Problem bisher: "siRNA wirkt nicht nur spezifisch in den Tumor- sondern prinzipiell in jeder anderen K�rperzelle auch", verdeutlicht der Biologe, was eine Anwendung der siRNAs in der Humanmedizin bisher verhindert.

P�hlmann und seinem Team ist es nun gelungen, die siRNA-Molek�le mit einem speziellen "Schloss" auszustatten, dessen "Schl�ssel" sich nur in den gew�nschten Zielzellen befindet. Die siRNA wird also nur in den gew�nschten Zellen aktiviert. Ihre "intelligenten siRNA-Molek�le" wollen die Wissenschaftler der Jenaer Universit�t nun bis zur Marktreife weiterentwickeln und eine Firma - die Science and MedService GmbH - aus der Universit�t ausgr�nden. Neben Dr. P�hlmann und seinen Kollegen PD Dr. Udo Markert, Dr. Lydia Seyfarth und Dr. Diana Imhof sind an dem Projekt die Chemikerin Sandra K�hn, die Mediengestalterin Bettina Ruhland und der Wirtschaftswissenschaftler Werner D�rrzapf beteiligt.

Unterst�tzt werden die Existenzgr�nder dabei vom Servicezentrum Forschung und Transfer der Jenaer Universit�t, mit dem sie erfolgreich ein EXIST-Gr�nderstipendium des Bundesministeriums f�r Wirtschaft beantragt haben. Zu Jahresbeginn startete die F�rderung, durch die 2008 knapp 100.000 Euro in das Gr�ndungsvorhaben flie�en. Doch das "Starthilfe-Paket" der Uni Jena umfasst noch mehr. Die Universit�t stellt den Gr�ndern Arbeitspl�tze zur Verf�gung und gestattet ihnen die Nutzung von Laboren und der Infrastruktur der Universit�t. Zurzeit werden speziell f�r Gr�nder mehrere B�ror�ume und ein Besprechungsraum mit Pr�sentationstechnik hergerichtet.

"Im Rahmen des j�hrlich stattfindenden Gr�nderseminars der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult�t profitieren die Forscher um Dr. P�hlmann zus�tzlich vom Know-how an der Universit�t", erl�utert Ralf Schindek. "In dem Seminar wird gemeinsam mit Wirtschaftsstudenten ein Businessplan erstellt, der sich anschlie�end umsetzen l�sst", so der Mitarbeiter im Servicezentrum Forschung und Transfer, der f�r die Betreuung von Existenzgr�ndern zust�ndig ist.

Erste wissenschaftliche und wirtschaftliche Kontakte haben die Unternehmensgr�nder aus dem Plazenta-Labor im vergangenen Jahr bereits auf den Messen "Biotechnica" und "Medica" gekn�pft. Doch auch dar�ber hinaus suchen sie Mitstreiter. "Zum einen wollen wir universit�re Partner gewinnen, um unsere Technologie f�r ein m�glichst breites Feld von Anwendungen zu nutzen", so Dr. P�hlmann. Zum anderen gehe es im kommenden Jahr vor allem darum, Investoren und Sponsoren zu akquirieren, um die Unternehmensgr�ndung voranzutreiben.

 

Quellen und Artikel:

-

Plazenta-Labor

-

Servicezentrum Forschung und Transfer an der Friedrich-Schiller-Universit�t Jena

-

Quelle: Friedrich-Schiller-Universit�t Jena

 

Weitere Informationen:

-

Krebs - Molekulare Grundlagen

-

Ihre Pressemitteilung ver�ffentlichen ...


Suche nach themenverwandten Internetseiten:

Google

 


 

Internetchemie � 2007 - 2008 A. J. - aktualisiert am 25. April 2011