Menü ausblenden
Menü ausblenden   Internetchemie   |     About   |   Kontakt   |   Impressum   |   Datenschutz   |   Sitemap
Menü ausblenden   Chemie Index   |   Chemie-Lexikon   |   Chemikalien   |   Elemente
Menü ausblenden   Geräte + Instrumente   |  
Menü ausblenden   Jobbörse, Stellenangebote   |  
Menü ausblenden   Crowdfunding Chemie   |     Text veröffentlichen
Home und Neuigkeiten
Chemie A - Z
Produkte, Geräte für Labor und Industrie
Chemikalien und chemische Verbindungen
Stellenbörse für Chemie-Jobs
Impressum, Kontakt
Crowdfunding Chemie

 

Molekülinterferometrie mit Porphyrin-Derivaten

Grosse organische Moleküle zeigen Wellencharakter.




Abbildung: Sieben hochfluorierte Porphyrin-Derivate, die für den Einsatz in der Molekülinterferometrie hergestellt wurden. [Bildquelle: Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA]
Hochfluorierte Porphyrin-Derivate

Wenn sich Wellen treffen, entsteht eine neue einzelne Welle. Dieses Interferenz genannte Phänomen kennt man von Schall- oder Lichtwellen. Interferenzmuster lassen sich aber auch für grosse organische Moleküle beobachten, womit die Wellennatur dieser Teilchen nachgewiesen werden kann.

Chemikern der Universität Basel ist es nun zusammen mit Kollegen der Universität Wien gelungen, Moleküle herzustellen, die sich für solche Untersuchungen speziell eignen.

Synthese und Ergebnisse der Interferenzexperimente wurden unlängst im European Journal of Organic Chemistry veröffentlicht [vgl. Hinweis unten].

Die von den Autoren verwendete Methode der Molekülinterferometrie erlaubt es, den quantenmechanischen Welle-Teilchen-Dualismus mit grossen organischen Molekülen zu untersuchen. Hierbei interessiert insbesondere die Frage, wie sich die innere Struktur und die Dynamik komplexer Teilchen auf das Wellenverhalten ihrer Schwerpunktsbewegung auswirken. Es handelt sich um die ersten Experimente dieser Art im Graubereich zwischen Quantenwelt und klassischer Mechanik.

Um den Übergang zwischen der Quantenwelt und der klassischen Mechanik zu verstehen, ist es wichtig, Moleküle mit zunehmender Masse und Komplexität zu untersuchen. Für Interferenzexperimente werden zur Erzeugung des Molekularstrahls Verbindungen benötigt, die einen hohen Dampfdruck haben, auch bei hohen Temperaturen stabil bleiben und leicht ionisierbar sind. Die zwei ersten Eigenschaften finden sich bei hoch fluorierten Verbindungen, also Verbindungen, die viele Fluoratome enthalten. Um hohe Molekulargewichte und gute Ionisierungseigenschaften zu erreichen, wählten die Basler Chemiker um Prof. Marcel Mayor einen Ansatz, bei dem sie verzweigte fluorierte Gruppen an einen Porphyrin-Kern anhängten.

 

Modulare Synthesestrategie

Das Ziel der Forscher war es, einen bestimmten Massenbereich abzudecken und das Moleküldesign bezüglich der gewünschten Eigenschaften zu verbessern. Durch die modulare Synthesestrategie, bei der zunächst die peripheren fluorierten Bausteine synthetisiert und danach an das Porphyrin-Zentrum gekoppelt werden, ist es leicht möglich, die Molekülstrukturen zu modifizieren und im Hinblick auf die Interferenzexperimente zu optimieren.

Die Forscher konnten zeigen, dass mit sieben von ihnen synthetisierten fluorierten Porphyrinen Molekülinterferometrie-Experimente möglich sind. Einige dieser Verbindungen zählen zu den grössten Objekten, für die Welleneigenschaften bislang beobachtet werden konnten, sodass die hier beschriebenen Experimente massgeblich zur Erforschung der Grenzen der Quantenmechanik beitragen.

Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob es für den Welle-Teilchen-Dualismus praktische oder prinzipielle Grenzen für Masse und Komplexität gibt. In Zukunft wird daher versucht werden, über die modulare Synthesestrategie die Komplexität solcher Verbindungen weiter zu erhöhen, um Interferenzexperimente mit noch grösseren Objekten zu ermöglichen.


Zusatzinformationen:

Jens Tüxen, Sandra Eibenberger, Stefan Gerlich, Markus Arndt, Marcel Mayor:
Highly Fluorous Porphyrins as Model Compounds for Molecule Interferometry.
In: European Journal of Organic Chemistry; online veröffentlicht am 13. Juli 2011, DOI 10.1002/ejoc.201100638

Quelle: Universität Basel, Schweiz

 


Aktualisiert am 23.08.2011.



© 1996 - 2024 Internetchemie ChemLin






Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren