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Auf dem Weg zum Geruchsfernsehen

Fernseherlebnis für die Nase: Gezielte Freisetzung verschiedener Duftstoffe aus einzeln adressierbaren Kammern.




Abbildung: Eine olfaktorische Fabrik: Ein neuartiges Gerät auf der Basis eines Polydimethylsiloxan(PDMS)-Elastomers kann schaltbar und spezifisch Gase freisetzen. Heizelemente lösen die Gasfreisetzung aus, indem sie eine Kapsel erwärmen, die das Gas enthält (siehe Schema). Dieser Prozess kann an- und ausgeschaltet werden, sodass mehrere Zyklen möglich sind. Eine adressierbare X-Y-Matrix aus solchen Kapseln resultiert in einem Freisetzungssystem für verschiedene Gerüche. [Bildquelle: Angewandte Chemie]
Adressierbare Materialien fürs Geruchsfernsehen

3D-Filme, Dolby-Surround für einen realistischeren Audio-Eindruck - die virtuelle Realität ist auf dem Vormarsch.

Um wie viel realistischer würde ein Film erst, wenn es beim Barbecue auch nach Grillfleisch riecht oder man eine Meeresbrise wahrnimmt, wenn der Protagonist seine Herzensdame zu einem nächtlichen Strandspaziergang ausführt. Ein solches Geruchserlebnis werden wir vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft am heimischen TV-Gerät genießen können.

Ein Team um Jongmin Kim, Samsung Electronics, Korea, und Sungho Jin, University of California, San Diego, USA, stellen nun in der Zeitschrift Angewandte Chemie einen neuen Ansatz für ein kompaktes Gerät vor, das auf die Rückseite eines Fernseher passen und Tausende verschiedener Gerüche erzeugen könnte.

Bisherige Technologien zur kontrollierten Freisetzung von Geruchsstoffen waren noch recht simpel und viel zu plump für die empfindliche Elektronik unserer Fernseher und Videogeräte. Ein Geruchsmodul sollte klein und robust sein, über mehrere Zyklen hinweg reproduzierbare Ergebnisse liefern, rasch ansprechen und der Nutzer sollte die Stärke des Geruchseindrucks selber regulieren können. Diese Herausforderung wollen Kim, Jin und ihre Kollegen nun mit einem neuen Konzept meistern.

Ihr Ansatz geht von einer Anordnung einzelner Zellen aus, die mit Geruchsstofflösungen gefüllt werden. Die Minibehälter sollen aus einem vernetzten Silikon-Polymer gefertigt werden. Bis auf ein winziges Loch auf der Oberseite sollen sie vollständig geschlossen sein. Mit einer Injektionsnadel kann jede Zelle mit einer anderen Lösung eines Geruchsstoffs befüllt werden. Im Aus-Zustand hält das winzige Loch dicht. Angeschaltet wird ein Duftbehälter, indem er beheizt wird. Dann dehnt sich das Silikon aus und der Druck im Inneren steigt an und presst eine kleine Menge gasförmiger Geruchsstoffe durch das winzige Loch hinaus.

Ein zweidimensionales Gitternetz aus beheizbaren Drähten, eine so genannte X-Y-Matrix, soll verwendet werden, um ganz gezielt nur einzelne Behälter anzusprechen. Die Wissenschaftler fertigten einen Prototypen, den sie mit zwei verschiedenen Parfüms, "Live by Jennifer Lopez" und "Passion by Elizabeth Taylor", erfolgreich testeten. Testpersonen konnten die beiden Düfte wahrnehmen und unterscheiden.

"Unser neues Konzept ist aber nicht nur für die Unterhaltungsindustrie von Interesse", betonen Kim und Jin, "es könnte auch für kombinatorische Studien von Gasphasenreaktionen und die Entwicklung dampfbasierter Pharmaka genutzt werden."


Zusatzinformationen:

Hyunsu Kim, Dr. Jongjin Park, Kunbae Noh, Calvin J. Gardner, Dr. Seong Deok Kong, Dr. Jongmin Kim, Prof. Dr. Sungho Jin:
An X–Y Addressable Matrix Odor-Releasing System Using an On-Off Switchable Device.
In: Angewandte Chemie; online veröffentlicht am 14. Juni 2011, DOI 10.1002/ange.201102759

Quelle: Angewandte Chemie, Presseinformation Nr. 25/2011

 


Aktualisiert am 22.06.2011.



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