Menü ausblenden
Menü ausblenden   Internetchemie   |     About   |   Kontakt   |   Impressum   |   Datenschutz   |   Sitemap
Menü ausblenden   Chemie Index   |   Chemie-Lexikon   |   Chemikalien   |   Elemente
Menü ausblenden   Geräte + Instrumente   |  
Menü ausblenden   Jobbörse, Stellenangebote   |  
Menü ausblenden   Crowdfunding Chemie   |     Text veröffentlichen
Home und Neuigkeiten
Chemie A - Z
Produkte, Geräte für Labor und Industrie
Chemikalien und chemische Verbindungen
Stellenbörse für Chemie-Jobs
Impressum, Kontakt
Crowdfunding Chemie

 

Benzotriazole in der Nordsee

Erstmals wurde die als Frostschutzmittel verwendete umweltgefährliche Chemikalie Benzotriazol in der Nordsee wissenschaftlich nachgewiesen.




Abbildung: Allgemeine Strukturformel der Benzotriazole. Benzotriazol, 4-Methyl- und 5-Methyl-benzotriazol dienen als Korrosionsschutzmittel in technischen Produkten sowie als Enteisungsmittel.
Benzotriazole

Seit einigen Jahren steigt die Menge an Benzotriazolen in der Umwelt an.

Wissenschaftler weisen diese Chemikalie vermehrt in Gewässern nach, auch im Grundwasser. Denn dieser Stoff hat bestimmte Eigenschaften: Benzotriazole sind gut wasserlöslich, lassen sich schwer binden und werden biologisch nur schwer abgebaut. Sie können Kläranlagen quasi ungehindert passieren. Von dort gelangen sie in Flüsse, Seen und Meere. Für Wasserorganismen sind Benzotriazole als giftig eingestuft. Die Auswirkungen für die Umwelt lassen sich derzeit nur schwer abschätzen.

Hendrik Wolschke vom Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht hat im Rahmen seiner Diplomarbeit gemessen, wie viel Benzotriazol in die Nordsee eingetragen wird. Denn im Gegensatz zu anderen Gewässern, liegen für die Meere noch keine Messdaten vor. "Mich interessiert, wie viel Benzotriazol über die unterschiedlichen Zuflüsse in die Nordsee fließt und wie sich die Chemikalie dort räumlich und saisonal verteilt", so Wolschke. Von Bord des Forschungsschiffes Ludwig Prandtl hat der Umweltwissenschaftler zu unterschiedlichen Jahreszeiten Wasserproben in der Elbe, Weser und Ems genommen. Stichprobenartig wurden der Rhein und einigen Zuflüsse in Belgien und den Niederlanden untersucht. Für die Proben aus der Deutschen Bucht war Wolschke mit dem Forschungsschiff Heinke unterwegs.

In allen Proben wurden Benzotriazole nachgewiesen, wobei die Konzentration in den Flüssen um ein vielfaches höher liegt als in der Deutschen Bucht. In der Elbe sinkt die Konzentration von etwa 300 Nanogramm Benzotriazol pro Liter im Hamburger Hafen auf etwa 20 Nanogrammn pro Liter im äußeren Mündungsbereich. In der Elbe wurden vor allem im März hohe Konzentrationen gemessen, die auf den Einsatz von benzotriazolhaltigen Enteisungs- und Frostschutzmitteln in den Wintermonaten schließen lassen.

Die Datenauswertungen des Umweltwissenschaftlers ergaben eine Gesamtmenge von etwa 80 Tonnen Benzotriazole, die 2010 in die Nordsee eingetragen wurden - rund 75 Prozent davon über den Rhein. Der zweitgrößte Zufluss kommt aus der Elbe. In der Nordsee werden die Benzotriazole durch die große Wassermenge stark verdünnt, ein Abbau konnte nicht beobachtet werden. Benzotriazole weisen in der Gruppe der so genannten Polaren Organischen Schadstoffe eine vergleichsweise hohe Konzentration auf. Daher sollten die weiträumige Verbreitung und die Langlebigkeit der Benzotriazole im globalen Wasserkreislauf weiter beobachtet und untersucht werden.

 

Hintergrund

Hendrik Wolschke arbeitet in der Abteilung Umweltchemie unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Ebinghaus am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Wolschke und seine Kollegen untersuchen, wie Schadstoffe in die Meeresumwelt gelangen, wie sie sich dort verbreiten und wo sie verbleiben.


Zusatzinformationen:

Hendrik Wolschke, Zhiyong Xie, Axel Möller, Renate Sturm, Ralf Ebinghaus:
Occurrence, distribution and fluxes of benzotriazoles along the German large river basins into the North Sea.
In: Water Research; Volume 45, Issue 18, 15 November 2011, Pages 6259-6266, DOI 10.1016/j.watres.2011.09.028

Quelle: Helmholtz-Zentrum Geesthacht - Zentrum für Material- und Küstenforschung

 


Aktualisiert am 30.11.2011.



© 1996 - 2024 Internetchemie ChemLin






Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren