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Ameisensäure als Wasserstoffspeicher

Wasserstoffgewinnung und -speicherung: Einfach und effizient mit Eisenkatalysatoren.



Abbildung: Verschiedene Katalysatoren für Labortestungen. [Bildquelle: LIKAT]
Eisen-Katalysatoren

Wasserstoff kann durch den Einsatz von hocheffizienten sehr einfachen Eisenkatalysatoren unter milden Bedingungen direkt aus Ameisensäure, einer untoxischen natürlichen Säure, erzeugt werden.

Damit macht die Forschung zur Nutzung von Wasserstoff, der als einer der interessantesten Energieträger der Zukunft gilt, einen großen Schritt nach vorn.

Das international renommierte Wissenschaftsjournal Science berichtete in seiner Septemberausgabe 2011 (siehe unten) ausführlich über die gemeinsamen Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern aus Rostock und Lausanne.

Rostocker Forscher vom Leibniz-Institut für Katalyse und der Universität Rostock haben kürzlich gemeinsam mit Schweizer Forschern der EPFL in Lausanne ein neues System der Wasserstoffspeicherung vorgestellt, die jetzt im US-Fachblatt Science veröffentlicht wurden. Das neue System arbeitet mit einem käuflichen Eisenkomplex, dem ein phosphorhaltiger sogenannter Ligand zugesetzt wird. Das System liefert schon bei Raumtemperatur gute Umsätze, erzielt aber die besten Ergebnisse bei zirka 80°C. Bei dieser Temperatur können fast 100.000 Moleküle der Ameisensäure in Wasserstoff und Kohlendioxid zerlegt werden. Der Nachteil - neben dem gewünschten Wasserstoff entsteht auch Kohlendioxid. Wird das CO2 aber wiederum für die Herstellung von Ameisensäure verwendet, resultiert ein CO2-neutraler Prozess. An der technischen Umsetzung dieses Problems wird gemeinsam in Rostock und Lausanne gearbeitet.

In kleinen Schritten haben sich die Forscher über Jahre dem Problem genähert. "Jetzt haben wir ein sehr einfaches System gefunden, Wasserstoff aus Ameisensäure direkt mit Hilfe eines Eisenkatalysators - eines in kleinsten Mengen zugesetzten Hilfsstoffes - zu erzeugen", freut sich Prof. Matthias Beller vom Leibniz-Institut für Katalyse. So umgehen die Forscher eine notwendige Speicherung des gasförmigen Wasserstoffs. Sie zeigen so einen Weg auf, wie der Wasserstoff "vor Ort" ganz direkt und sehr umweltschonend und einfach aus flüssiger Ameisensäure erzeugt werden kann. Während in früheren Arbeiten der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut noch der Einsatz hochkomplexer und teurer katalytischer Hilfsstoffe bzw. eine Bestrahlung durch die Sonne erforderlich waren, verfügen sie jetzt über einen Katalysator aus Eisen, der durch seine außergewöhnliche Stabilität und Aktivität schon bei Raumtemperatur einzigartig ist. "Wissenschaftler glauben erst an den Erfolg, wenn Sie eine Vorstellung haben, in welcher Weise die Prozesse im Einzelnen ablaufen", sagt Prof. Ralf Ludwig von der Universität Rostock. Durch seine mathematischen Modellrechnungen und sehr spezielle spektroskopische Untersuchungen, die Gabor Laurenczy und seine Kollegen im Schweizer Lausanne durchgeführt haben, konnten die Wissenschaftler überzeugend den genauen mechanistischen Ablauf Ihres neuartigen Systems aufzeigen.

"Ein Paradebeispiel für eine hocheffiziente und interdisziplinäre Zusammenarbeit, die mit der Einrichtung des Departments Life, Light and Matter (LLM) der Interdisziplinären Fakultät der Universitär Rostock in direkter Nachbarschaft zum Leibniz-Institut für Katalyse weitere Früchte tragen wird", ist Ralf Ludwig überzeugt.

Ohne Energie ist unser heutiges Leben kaum denkbar. Angesichts begrenzter natürlicher Ressourcen wie Öl und Gas ist ein Wechsel der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien unumgänglich. Als ein aussichtreicher Energieträger wird Wasserstoff diskutiert. Wasserstoff ist sauber und universell einsetzbar, beispielsweise in Brennstoffzellen zur Erzeugung von Elektroenergie, wobei als Abfallprodukt lediglich Wasser entsteht.

 

Siehe auch:

- Ameisensäure durch elektrochemische Verwertung von Kohlendioxid, (2016).


Zusatzinformationen:

Albert Boddien, Dörthe Mellmann, Felix Gärtner, Ralf Jackstell, Henrik Junge, Paul J. Dyson, Gábor Laurenczy, Ralf Ludwig, Matthias Beller:
Efficient Dehydrogenation of Formic Acid Using an Iron Catalyst.
In: Science; Vol. 333 no. 6050 pp. 1733-1736, 23. September 2011, DOI 10.1126/science.1206613

Quelle: Leibniz-Institut für Katalyse e. V. an der Universität Rostock

 


Aktualisiert am 30.09.2011.



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