Butyraldehyd ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Aldehyde mit der chemischen Bezeichnung Butanal; das isomere iso- oder i-Butanal mit ebenfalls 4 Kohlenstoffatomen wird hier unter dem Stichwort Isobutyraldehyd abgehandelt.

Charakteristische funktionelle Gruppe des Butyraldehyds ist die Aldehyd-Gruppe -CHO, die mit einem CH3CH2CH2-Alkyl-Rest verbunden ist.
In reinem Zustand bildet Butanal eine farblose, stechend riechende, leicht entzündbare Flüssigkeit, die schlecht wasserlöslich ist und sich mit herkömmlichen Lösungsmitteln mischen lässt.
Butyraldehyd ist eine sehr reaktionsfreudige chemische Verbindung, die schnell mit Oxidationsmitteln, Reduktionsmitteln, Säuren und Basen reagiert, explosive Peroxide bilden kann und beim Erwärmen in Gegenwart katalytischer Mengen von Säuren und Alkalihydroxiden polymerisiert (Butyraldol u. a.).
Vorkommen
In der Natur tritt Butyraldehyd in kleinsten Mengen in einigen etherischen Ölen (Lavendelöl, Eucalyptusöl) sowie in Teeblättern auf.
Verwendung
Technische Anwendungen mit Butyraldehyd als aktive Komponente sind selten. Umso so bedeutender ist dessen Bedeutung als Ausgangsmaterial und Zwischenprodukt verschiedener chemischer und industrieller Synthesen, zum Beispiel bei der Produktion von 1-Butanol durch katalytische Hydrierung oder von Buttersäure durch Oxidation mit Luft bzw. Sauerstoff. Eine breite Palette weiterer Chemikalien lassen sich durch verschiedene Additions- und Kondensationsreaktionen mit Alkoholen, Aminen, Nitrilen, Carbonsäure etc. aus Butanal herstellen.
Herstellung
Die industrielle Synthese von Butanal geht vom Erdöl-Produkt Propen (1) aus, das unter dem Einfluss von Katalysatoren - wie zum Beispiel Cobaltcarbonylhydrid (CoH(CO4)) - mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff (CO/H2) im Temperaturbereich von 110 bis 180 °C und einem Druck zwischen 200 und 350 bar umgesetzt wird (Hydroformylierung). Dabei entsteht im Wesentlichen ein Gemisch aus Butyraldehyd (2) und Isobutyraldehyd (3), das durch Aldehyd-Destillation getrennt wird; Nebenprodukte sind unter anderem Butanol, Ameisensäureester, Kondensationsprodukte usw.

Weitere Syntheseansätze sind die Dehydrierung von 1-Butanol und die selektive Hydrierung der C=C-Doppelbindung von Crotonaldehyd (2-Butenal).
Datenblatt: Butyraldehyd
Gefahrenhinweise und Sicherheit:
Gefahr
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit)
Die Flüssigkeit und der Dampf von Butyraldehyd sind leicht entzündbar!
Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellenarten fernhalten. Nicht rauchen. Behälter dicht verschlossen halten.
Aktualisiert am 21.11.2018.
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