Palmitinsäure ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkansäuren, im Detail eine gesättigte Fettsäure mit einer Kohlenstoff-Kette aus 16 C-Atomen (16:0) und dem systematischen Namen Hexadecansäure.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Palmitinsäure
C16H32O2
256,43 (g/mol)
57-10-3
200-312-9
IPCSVZSSVZVIGE-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
Hexadecansäure
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
n-Hexadecansäure; 1-Hexyldecanoat; Pentadecancarbonsäure; Cetylsäure; C16:0
INCI-Bezeichnung
PALMITIC ACID
Englische Bezeichnung
Palmitic Acid
Hexadecanoic acid
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Palmitinsäure:
C16H32O2
Mr = 256,43 g/mol
Hexadecansäure
SMILES: CCCCCCCCCCCCCCCC(=O)O
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Palmitinsäure. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
Im reinem Zustand ist die Speisefettsäure ein farbloser bis schwach-gelblicher Feststoff, der oberhalb von 60 °C schmilzt und praktisch wasserunlöslich ist. Die Ester und Salze der Palmitinsäure werden als Palmitate bzw. Hexadecanoate bezeichnet. Der Name des Naturstoffs leitet sich von der Palme bzw. dem Palmöl ab.
+ Löslich in organischen Lösungsmitteln.
- Unlöslich in:Wasser (7,19 mg pro Liter bei 20°C).
- Verteilungskoeffizient logPOW = 7,17.
62,9 °C
352 °C
205 °C
0,852 g cm-3 bei 20 °C
pK1s = 4,75 bei 25 °C
0 Pa bei 25 °C
nD = 1,4309 bei 70 °C
581,09 J/(mol K)
-198,6 × 10-6 cm3 mol-1
218
Spektroskopische Daten:
splash10-0abc-9110000000-6d7f0dbe5b588850b941
splash10-014i-0901000000-51ee83f9462d25fa4045
splash10-0a4i-0090000000-732a26df2351ae86d7d6
splash10-0a4i-0090000000-fdccad1365dae2e0d629
splash10-0a4i-0090000000-bc16a632f7eeda3b9cd7
splash10-0a4i-0090000000-10d23e7491dd6d31949c
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Palmitinsäure - C16H32O2 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 192,176 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 74,14847 %
13C: 0,79439 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 32,256 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00126 %
3H: Spuren
1H: 12,57761 %
Sauerstoff
ΣAr = 31,998 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,00479 %
18O: 0,02558 %
16O: 12,44794 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 256,43 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 3,9 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,004 mol.
Monoisotopische Masse: 256,2402302684 Da - bezogen auf 12C161H3216O2.
Vorkommen
Die Palmitinsäure ist die häufigste Fettsäure in der Natur und Hauptkomponente vieler Fette und Öle in Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Dabei tritt die Carbonsäure meist gebunden an Glycerin (Glycerol) in Form von Fettsäureestern auf, die als Glyceride bezeichnet werden. Je nach Grad der Veresterung werden unterschieden: Tripalmitat (Tripalmitin, 3-fach verestert), Dipalmitat (2-fach) und Monopalmitat (Monopalmin, Glycerin-1-monopalmitat). In der Regel bestehen die Fette (Triglyceride) jedoch aus verschiedenen, mit Glycerol veresterten Fettsäuren.
Synthese, Gewinnung
Auf Grund der starken Verbreitung im Tier- und Pflanzenreich sind die natürlichen Fette und Öle die Hauptquelle zur Gewinnung der Palmitinsäure. Industriell kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die chemisch auf der Hydrolyse der Fette bzw. Öle durch Verseifung (Esterspaltung) und insbesondere durch Destillation mit Wasser bei erhöhter Temperatur einschließlich Druckspaltung beruhen. Die Trennung der einzelnen Fettsäuren aus dem so erhaltenen Fettsäure-Gemisch erfolgt durch fraktionierende Destillation oder Kristallisation.
Verwendung
Palmitinsäure findet sich als freie Säure und Ihrer Salze sowie in Form von Mono-, Di- und Triglyceriden in unseren Nahrungsmitteln bzw. in fett- und ölhaltigen Produkten.
Die reine Palmitinsäure ist eine wichtige Basischemikalie für die Herstellung anderer chemischer Verbindungen und Zubereitungen, wie zum Beispiel Detergenzien, Seifen und Metallseifen, Kerzenwachs, Palmitate, Fettalkohole, Fettamine etc.
Verwendung in Kosmetika
INCI-Bezeichnung: PALMITIC ACID
Die Kosmetik-Hersteller verwenden die Fettsäure in kosmetischen Artikeln als Emulgator und als geschmeidig-machenden Zusatzstoff zur Hautpflege.
Quelle: CosIng (Cosmetic Ingredient Database der EU) Nummer: 78421.
Duftstoff, Aromastoff
Aromastoff in Lebensmitteln.
Palmitinsäure ist als Aromastoff und/oder Duftstoff in den einschlägigen Listen aufgeführt (siehe folgende Identifikatoren).
EU-Vorschriften: Siehe Datenbank für Lebensmittelaromen Ref.-Nr. 4239 (EU Food Flavourings Database)
08.014
115
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)
Signalwort: Achtung
Gefahrenhinweise (H-Sätze):
H315Verursacht Hautreizungen.
H319
Verursacht schwere Augenreizung.
H335
Kann die Atemwege reizen.
H412
Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.000.284.
Internationales Sicherheitsdatenblatt (SDS, MSDS) siehe ICSC: 0530 [englisch].
Zur Toxikologie und zum Arbeitsschutz beim Umgang mit Palmitinsäure sowie Maßnahmen im Gefahrenfall siehe: Gefahrstoffinformationssystem GESTIS, ZVG-Nr. 033990.
Hinweis: Die Kennzeichnungspflicht gemäß CLP-Verordnung gilt unter anderem nicht für bestimmte Stoffe und Gemische für Endverbraucherinnen und Endverbraucher, die in Form von Fertigerzeugnissen vorliegen, wie zum Beispiel Arzneimittel, Tierarzneimittel, Kosmetika, bestimmte Medizinprodukte und medizinische Geräte, Lebensmittel oder Futtermittel sowie bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe oder Aromastoffe. Hier sind gegebenenfalls gesonderte rechtliche Vorschriften einzuhalten.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Palmitinsäure als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Palmitic+Acid.
Letzte Änderung am 21.04.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Palmitinsäure.php
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