Ursolsäure ist eine organisch-chemische Verbindung und ein Naturstoff aus der Gruppe der ist ein pentacyclischen Triterpene, der in verschiedenen Früchten, Gemüsen und Heilkräutern vorkommt und eine Vielzahl potenzieller pharmakologischer Aktivitäten aufweist, einschließlich entzündungshemmender, antioxidativer, antiviraler, Serumlipid-senkender und antineoplastischer Aktivitäten. Nach der Verabreichung kann Ursolsäure die Apoptose fördern und die Proliferation von Krebszellen durch mehrere Mechanismen hemmen. Dies kann die Regulierung der mitochondrialen Funktion über verschiedene Wege umfassen, darunter die ROCK/PTEN- und p53-Wege, die Unterdrückung der nuklearen Faktor-kappa B (NF-kB)-Wege und die Erhöhung von Caspase-3, Caspase-8 und Caspase- 9 Aktivitäten.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Ursolsäure
C30H48O3
456,711 (g/mol)
77-52-1
201-034-0
WCGUUGGRBIKTOS-GPOJBZKASA-N
Systematischer Name
(1S,2R,4aS,6aR,6aS,6bR,8aR,10S,12aR,14bS)-10-Hydroxy-1,2,6a,6b,9,9,12a-heptamethyl-2,3,4,5,6,6a,7,8,8a,10,11,12,13,14b-tetradecahydro-1H-picen-4a-carbonsäure
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
3β-Hydroxyurs-12-en-28-onsäure; Urson; Prunol; Malol; β-Ursolsäure
INCI-Bezeichnung
URSOLIC ACID
Englische Bezeichnung
Ursolic acid
(1S,2R,4aS,6aR,6aS,6bR,8aR,10S,12aR,14bS)-10-Hydroxy-1,2,6a,6b,9,9,12a-heptamethyl-2,3,4,5,6,6a,7,8,8a,10,11,12,13,14b-tetradecahydro-1H-picene-4a-carboxylic acid
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Ursolsäure:
C30H48O3
Mr = 456,711 g/mol
(1S,2R,4aS,6aR,6aS,6bR,8aR,10S,12aR,14bS)-10-Hydroxy-1,2,6a,6b,9,9,12a-heptamethyl-2,3,4,5,6,6a,7,8,8a,10,11,12,13,14b-tetradecahydro-1H-picen-4a-carbonsäure
SMILES: C[C@@H]1CC[C@@]2(CC[C@@]3(C(=CC[C@H]4[C@]3(CC[C@@H]5[C@@]4(CC[C@@H](C5(C)C)O)C)C)[C@@H]2[C@H]1C)C)C(=O)O
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Ursolsäure. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
In reinem Zustand liegt die Ursolsäure als weißes Pulver oder in Form farbloser Kristallnadeln vor, die in Wasser unlöslich sind und bei etwa 291 Grad Celsius schmelzen. Die Ester und Salze der Ursolsäure heißen Ursolate.
- Unlöslich in Wasser (182,2 mg/l bei 25 °C).
- Verteilungskoeffizient logP = 7,92.
291 °C
Spektroskopische Daten:
splash10-0ue9-2941000000-2ca89e826b7fdd2c8c1c
splash10-0a4i-0000930000-25139768b4507e334b4a
splash10-0a4i-0000900000-3ad5cc2bdb4d3808c5b8
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Ursolsäure - C30H48O3 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 360,33 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 78,06042 %
13C: 0,83631 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 48,384 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00106 %
3H: Spuren
1H: 10,59295 %
Sauerstoff
ΣAr = 47,997 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,00403 %
18O: 0,02154 %
16O: 10,48373 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 456,711 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 2,19 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,002 mol.
Monoisotopische Masse: 456,3603454026 Da - bezogen auf 12C301H4816O3.
Vorkommen
Ursolsäure ist ein in geringen Mengen in vielen Pflanzen auftretendes sekundäres Stoffwechselprodukt. Größere Mengen sind in Apfelschalen vorhanden. Beispiele für häufig verwendete Früchte und Kräuter sind: Basilikum, Heidelberren, Holunderblüten, Lavendel, Oregano, Pfefferminze, Pflaumen, Preiselbeeren, Rosmarin Thymian, Weißdorn. Andere sind: Echte Guave (Psidium guajava), Echte Katzenminze (Nepeta cataria), Kleine Braunelle (Prunella vulgaris), Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis), Stechpalmen (Ilex) und verschiedene Rosengewächse. Der Name leitet sich vom botanischen Namen der Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) ab, aus der die Ursolsäure erstmals isoliert wurde.
Verwendung in Kosmetika
INCI-Bezeichnung: URSOLIC ACID
Die Ursolsäure ist in der EU unter Nennung der INCI-Bezeichnung Ursolic Acid auf der Zutatenliste für kosmetische Produkte zugelassen und erfüllt hier die Funktion eines duftenden, geruchsmaskierenden und hautpflegenden Inhaltsstoffs. Zum gleichen Zweck werden auch chemisch modifizierte Abkömmlinge in Hautpflegeprodukten eingesetzt - wie zum Beispiel:
- Natriumursolat,
- Ursoloyl Pentapeptid-4,
- Ursoloyl Tetrapeptid-37,
- Ursoloyl Tripeptid-1,
- Ursoloyl Tripeptid-35.
Quelle: CosIng (Cosmetic Ingredient Database der EU) Nummer: 59989.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
Ursolsäure als kommerzielles Produkt von international tätigen Lieferanten und Suche nach Analoga siehe unter: ZINC000003978827.
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Ursolsäure als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Ursolic+acid.
Letzte Änderung am 04.04.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Ursolsäure.php
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