Die Dendrotoxine bilden eine Klasse von präsynaptischen Neurotoxinen, die insbesondere von Schlangen der Gruppe der Mambas (Dendroaspis = Baumschlange) produziert werden.
Diese Schlangengifte blockieren bestimmte Subtypen von spannungsabhängigen Kaliumkanälen in den Neuronen blockieren, wodurch die Freisetzung von Acetylcholin an neuromuskulären Übergängen erhöht wird. Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit und ihrer Selektivität für Kaliumkanäle haben sich die Dendrotoxine als pharmakologische Werkzeuge für Untersuchung der Struktur und Funktion der beteiligen Ionenkanal-Poteine als äußerst nützlich erwiesen.
Das ursprüngliche Dendrotoxin wurde im Gift der östlichen grünen Mamba Dendroaspis angusticeps gefunden - verwandte Proteine dann später in in anderen Mamba-Giften. Die Dendrotoxine bestehen aus 57 bis 60 Aminosäure-Resten, die durch drei Disulfidbrücken miteinadner vernetzt sind. Darüber hinaus sind sie homolog zu so genannten Kunitz-Domänen, insbesondere zu den Serin-Protease-Inhibitoren wie Aprotinin (BPTI).
Quellen und weitere Informationen
[1] - L. A. Harvey, B. Robertson:
Dendrotoxins: Structure-Activity Relationships and Effects on Potassium Ion Channels.
In: Current Medicinal Chemistry, (2004), DOI 10.2174/0929867043363820.
Kategorie: Stoffgruppen
Letzte Änderung am 24. Juni 2023.
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