Lactame sind definiert als cyclische Amide von Aminocarbonsäuren, die eine 1-Azacycloalkan-2-on-Struktur aufweisen; eingeschlossen werden Derivate mit ungesättigten Bindungen oder Heteroatomen im Lactamring [1].
Lactame entstehen unter anderem beim Erhitzen von γ- und δ-Aminosäuren unter intramolekularer Wasserabspaltung, zum Beispiel:
Zur Bezeichnung der Lactame werden griechische Buchstaben als Präfixe verwendet; der Stellung im Alphabet entspricht dabei die Anzahl der Kohlenstoffatome im Lactamring ohne Berücksichtigung der C=O-Gruppe. Damit besitzen α-Lactame eine Dreiringstruktur, β-Lactame eine Vierringstruktur usw.
Insgesamt ergeben sich damit für die Lactame folgende Strukturen und Bezeichnungen:
α-Lactame (2-Aziridinone) | β-Lactame (2-Azetidinone) | γ-Lactame (2-Pyrrolidone) | δ-Lactame (2-Piperidinone) | ε-Lactame (2-Azepanone) |
2-Aziridinon | 2-Azetidinon | 2-Pyrrolidon | 2-Piperidinon | Azepan-2-on |
β-Propiolactam | γ-Butyrolactam | δ-Valerolactam | ε-Caprolactam |
Tautomere der Lactame sind die Lactime, die miteinander über die Lactam-Lactim-Tautomerie im Gleichgewicht stehen:
Quellen und weitere Informationen:
[1] - Lactams. IUPAC Gold Book, DOI 10.1351/goldbook.L03435.
Synthese
[S1] - Synthese von β-Lactamen. Übersicht im Portal für Organische Chemie [englisch].
[S2] - Staudinger-Synthese von β-Lactamen durch [2+2]-Cycloaddition von Iminen.
[S3] - Beckmann-Umlagerung von Ketoximen zu Lactamen [englisch].
[S4] - Ralf Krelaus: Synthese von bicyclischen Lactamen durch Ugi-Reaktion und Ringschlußmetathese. Dissertation, 2003, Universität Paderborn.
Kategorie: Stoffgruppen
Aktualisiert am 25.06.2023.
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