Phosphoramidate sind phosphor- und stickstoffhaltige organisch-chemische Verbindungen, die sich von der Phosphorsäure formal durch Substitution einer oder mehrerer OH-Gruppen durch NR2-Gruppen ableiten. Der Namensbestandteil -amidat bei dieser Stoffgruppe ist auf das Vorliegen der funktionellen Gruppierung R-C(=NH)(-OR) (Amidat-Gruppe) zurückzuführen.
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Je nach Anzahl der an das Phosporatom gebundenen NR2-Gruppen unterscheidet man Phosphormonoamidate, Phosphordiamidate und Phosphortriamidate.
Beispiele für die in der Biochemie und der Molekularbiologie auch Phosphoroamidate bezeichneten Verbindungen sind das Morpholino (Nukleinsäure-Analogon für das so genannte knock-down von Genen) oder das Phosphocreatin (ein phosphoryliertes Creatin).
Eine zukünftige technische Anwendung für Phosphoramidate könnte der Einsatz als unbedenkliche Flammhemmer bzw. Flammschutzmittel in Polyurethanschäumen sein [1].
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Phosphorsäure | Phosphoramidsäure | Phosphordiamidsäure | Phosphortriamid |
Quellen und Literaturhinweise
[1] - Matthias Neisius, Shuyu Liang, Henri Mispreuve, Sabyasachi Gaan:
Phosphoramidate-Containing Flame-Retardant Flexible Polyurethane Foams.
I&EC Research, (2013), DOI 10.1021/ie400914u.
Kategorie: Stoffgruppen
Letzte Änderung am 26. Juni 2023.
Permalink: https://www.internetchemie.info/chemie-lexikon/stoffgruppen/p/phosphoramidate.php.
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