
Die gute Zusammenarbeit zwischen der Universität Oldenburg und den
Bremer Forschern zeigt sich im Forschungsprojekt "Watt".
Foto: © Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie
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Es war unter anderem die in den beiden
Universitätsstädten Oldenburg und Bremen vorhandene wissenschaftliche
Infrastruktur, die dazu führte, den Großraum Bremen als europäische
Metropolregion am 28.04.2005 durch die Ministerkonferenz für
Raumordnung anzuerkennen. Besonders enge Kontakte pflegen traditionell
die in dieser Region ansässigen meereswissenschaftlichen
Institutionen, wobei sich diese zunächst entlang von Süd-Nord-Achsen
zwischen Bremen und Bremerhaven sowie Oldenburg und Wilhelmshaven
entwickelten. In den zurückliegenden zehn Jahren sind fruchtbare
Verbindungen auch länderübergreifend in Ost-West-Richtung gewachsen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Forschergruppe "Watt" der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, in der seit 7 Jahren Wissenschaftler des
Instituts für die Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der
Universität Oldenburg , des Max-Planck-Institut für marine
Mikrobiologie (MPI) in Bremen sowie des Senckenberg-Instituts in
Wilhelmshaven gemeinsam die Bedeutung von biologischen, chemischen und
physikalischen Wechselwirkungen für die Entwicklung und Strukturierung
des Lebensraums Wattenmeer erforschen.
Entsprechend dem Wunsch von ICBM Oldenburg und MPI Bremen wird die
fachliche Ausrichtung der beiden selbständigen Nachwuchsgruppen
komplementär zu den schon etablierten Fachrichtungen sein. Geplant
ist, in der Meereschemie - konkret in den Bereichen "Organische
Geochemie des Meeres" und in "Anorganische Geochemie des Meeres" -
zwei jungen Forscherpersönlichkeiten im Rahmen des in der MPG
bewährten Instrumentariums der selbständigen Nachwuchsgruppe beste
Forschungsmöglichkeit zu eröffnen, so Max-Planck-Direktor Prof. Dr.
Rudolf Amann. Die Unabhängigkeit und sehr gute Ausstattung der beiden
Gruppen wird es ihren Leitern ermöglichen, bei voller
wissenschaftlicher Freiheit Profilentwicklung auf höchstem Niveau zu
betreiben.
Der Kandidatenauswahl soll noch im Dezember auf einem internationalen
Symposium in Oldenburg erfolgen. Der Sicherstellung des
wissenschaftlichen Erfolgs der Gruppen dient die regelmäßige
Evaluierung durch den Fachbeirat des Max-Planck-Instituts für marine
Mikrobiologie in Bremen. Dieses verwaltet die Gruppen und stellt seine
wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Eine Einbindung in die
Lehre ist über die Universität Oldenburg und die internationale
Max-Planck-Forschungsschule für marine Mikrobiologie möglich.
Hintergrund: Max-Planck-Gesellschaft stärkt die Forschung in
Oldenburg
Erstmals engagiert sich die Max-Planck-Gesellschaft in Oldenburg. Im
Bereich Meeresforschung werden an der Universität Oldenburg im
nächsten Jahr zwei selbstständige Nachwuchsforschergruppen für
organische und anorganische Biogeochemie und Analytik angesiedelt.
„Damit ist es uns erstmals gelungen, die national und international
bedeutende Max-Planck-Gesellschaft im Nordwesten zu etablieren und das
Forschungsprofil Oldenburgs und der ganzen Region entscheidend zu
stärken“, sagte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und
Kultur, Lutz Stratmann.
Als eine sichtbare Anerkennung der wissenschaftlichen
Leistungsfähigkeit bezeichnete Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe
Schneidewind die erste Ansiedlung von Forschungseinrichtungen der
Max-Planck-Gesellschaft an der Universität. Diese würden dazu
beitragen, die Forschung auszuweiten und weitere erstklassige
Einrichtungen im Umfeld der Universität zu etablieren. Schneidewind
dankte dem Land, das die Initiative der Universität so hervorragend
unterstützt habe.
Als die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches und das Erreichen eines
persönlichen Zieles bezeichnete der Vizepräsident für Forschung, Prof.
Dr. Reto Weiler, das Engagement der Max-Planck-Gesellschaft. Die neuen
Nachwuchsforschergruppen des Bremer Max-Planck-Instituts für Marine
Mikrobiologie seien eine ideale Ergänzung der Oldenburger
Meeresforschung und gleichzeitig hervorragende Instrumente, die
Meeresforschung in Bremen und Bremerhaven sowie Oldenburg und
Wilhelmshaven noch besser miteinander zu verbinden und aufeinander
abzustimmen. Dem Oldenburger Institut für Chemie und Biologie des
Meeres (ICBM) biete sich dabei die Chance, seine ohnehin schon
anerkannte und exzellente Forschung auszubauen und noch weiter zu
verbessern.
Für die beiden Nachwuchsgruppen werden je fünf Stellen geschaffen. Die
jährlichen Kosten betragen 600.000 Euro, dazu kommen
Erstausstattungsmittel sowie Investitionen für Großgeräte in Höhe von
insgesamt zwei Millionen Euro. Das Land übernimmt die
Anschubfinanzierung.
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