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Toxikogenomische Technologie zur Bewertung von Stoffen

Bericht über neue Werkzeuge zur Abschätzung gesundheitlicher Gefahren durch Chemikalien erschienen.




Das noch junge wissenschaftliche Fachgebiet Toxikogenomik untersucht unter anderem, wie die vielen Tausend in der Umwelt vorkommenden Chemikalien mit den Genen unserer Körper interagieren und so Krankheiten verursachen.

Ein aktueller Bericht des Nationalen Forschungsrates der USA (National Research Council) erkennt die Tragweite der Toxikogenomik bei der Vorhersage gesundheitlicher Gefahren und empfiehlt den öffentlichen Behörden die Einbeziehung der Toxikogenomik in behördliche Entscheidungen.

Der von der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (National Academies of Sciences, NAS) herausgegebene Bericht "Applications of Toxicogenomic Technologies to Predictive Toxicology and Risk Assessment" ("Die Anwendung toxikogenomischer Technologien zur toxikologischen Risikobewertung und Gefährdungsbeurteilung") und ist online im Internet verfügbar [siehe unten].

Toxische Verbindungen und pharmazeutische Wirkstoffe sind Potenziale, die die genetischen Funktionen innerhalb der Zellen beeinträchtigen und damit Krankheiten verursachen können. Hinzu kommen genetische Variationen, die das einzelne Individuum mehr oder weniger empfindlich auf einzelne Substanzen reagieren lassen. Im genannten Bericht wird dazu das Beispiel der durch vererbte Genvariationen bedingten Überempfindlichkeit einiger Personen auf häufig verwendete Pflanzenschutzmittel angeführt, die zu Übelkeit und beeinträchtigter Muskelfunktion führt.

Durch Anwendung neuer toxikogenomischer Methoden können Wissenschaftler - lange bevor Krankheitssymptome auftreten - toxische Mechanismen auf molekularer Ebene aufdecken. Das Wissen über diese Prozesse wiederum erlaubt die Entwicklung zuverlässiger Testmethoden zu Potenzial und toxischer Dosis einer Substanz. Gleichzeitig werden Aussagen über das individuelle Gefährdungspotenzial auf Grund der genetischen Ausstattung möglich.

Insgesamt fordert der Bericht eine Human Toxicogenomics Initiative - Menschliche Toxikogenetik Initiative, ähnlich dem Human-Genom-Project -, was weitreichende Anstrengungen in wissenschaftlicher Forschung, Auswertung und Datenverarbeitung bis hin zur Erfassung persönlicher genetischer Daten unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Bestimmungen erfordert. Eine Grundlage sehen die Herausgeber in den bereits vorhandenen toxikologischen Daten.

"Wir beginnen gerade erst mit der Erschließung des Potentials toxikogenomischer Technologien zur Gefährdungsbeurteilung", bemerkt David Christiani, Vorsitzender des Komitees, das den Bericht verfasst hat.


Zusatzinformationen:

Committee on Applications of Toxicogenomic Technologies to Predictive Toxicology and Risk Assessment, National Research Council:
Applications of Toxicogenomic Technologies to Predictive Toxicology and Risk Assessment.
In: The National Academies Press; 2007, DOI

 


Aktualisiert am 11.10.2007.



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