Der Zauber um den Entropiebegriff könnte
endlich verfliegen: Das am 18. September 2007 beim Oldenbourg-Verlag
erschienene Lehrbuch des Ilmenauer Thermodynamik-Professors André
Thess "Das Entropieprinzip: Thermodynamik für Unzufriedene" verspricht
eine exakte und verständliche Entropiedefinition.
"So richtig habe ich die Entropie nie verstanden!" - klagen weltweit
hunderttausende Studenten beim Büffeln der Thermodynamik. Selbst
Fachleute stutzen, wenn sie nach einer Definition der Entropie gefragt
werden und flüchten nicht selten in mystische Erklärungen. Dabei ist
das Problem der Entropiedefinition in der klassischen Thermodynamik im
Jahre 1999 von den Physikern Elliott Lieb aus Princeton und Jakob
Yngvason aus Wien endgültig gelöst worden. Allerdings haben die
Forscher ihre Lösung in einer hochspezialisierten Fachzeitschrift
veröffentlicht. Die Beweise sind mathematisch so anspruchsvoll, dass
sie für die Ausbildung von Studenten nicht taugen und Laien
abschrecken.
In seinem Lehrbuch hat Professor André Thess von der TU Ilmenau die
Arbeit von Lieb und Yngvason in eine studentenfreundliche Sprache
übersetzt. Das Buch stellt mit elementaren mathematischen Hilfsmitteln
eine exakte und verständliche Entropiedefinition auf der Grundlage der
Lieb-Yngvason Theorie vor. Es veranschaulicht ferner den Nutzen der
Entropie an einer Reihe praktischer Beispiele angefangen bei der
Energiegewinnung aus dem Golfstrom bis hin zum Schnapsbrennen.
Um das erste Kapitel des Buches zu verstehen, benötigt man nicht
einmal Kenntnisse der höheren Mathematik und kann trotzdem die
Grundidee der Entropiedefinition begreifen. Eine kostenlose Leseprobe
dieses Abschnitts ist auf den Internetseiten des Oldenbourg-Verlages
zu finden. Ganz ohne Vorkenntnisse kommt man indessen selbst bei
Kapitel 1 nicht aus: Die Erinnnerung an ein bekanntes Märchen der
Gebrüder Grimm setzt der Autor bei seinen Lesern voraus.
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