Im Zusammenhang mit künftigen Abgasgesetzgebungen ist nochmals eine
Reduktion auf weniger als ein Viertel des Wertes in den nächsten fünf
Jahren erforderlich. Im Prüfungsprozess dürfen dann nur noch ca. 4 mq
pro Kilometer Fahrstrecke emittieren. Zur Realisierung dieser
Forderungen ist bereits heute an optimierten Abgasreinigungssystemen
(Partikelfiltern) zu forschen.
Besonders im Focus der Entwickler steht die thermodynamische
Prozessführung in den Filtersystemen, ihre Materialwahl und die
Konstruktion von Strömungskanälen und Abscheidesystemen. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass die zu filternden Partikel eine Größe von ca. 10
nm bis 1 µm haben. Für zielführende, zeitoptimierte Entwicklungen
bedarf es vielfältiger Simulationstechnologien.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH
mit Sitz in Lohmar und Hörselberg, einem führenden Hersteller von
innovativen Abgasreinigungssystemen, bearbeitet die TU Ilmenau im
Rahmen eines Schwerpunktprojektes des Bundeswirtschaftsministeriums
ein entsprechendes Forschungsthema. Seitens der TU Ilmenau stehen
dabei Aufgaben der Strömungssimulation im Vordergrund.
Das Projekt mit einem Umfang von fast 550 000 € wird unter der
Projektleitung von Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg vom Fachgebiet
Kraftfahrzeugtechnik bearbeitet. An der Lö-sung der anspruchsvollen
wissenschaftlichen Aufgaben arbeitet in den nächsten drei Jahren ein
Team von sechs Mitarbeitern sowie eine Vielzahl von Studenten. Das
Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn Kompetenz aus verschiedenen
naturwissenschaftlichen Wissensgebieten zusammengeführt wird. In die
fast einjährige Projektvorbereitung und seine Bearbeitung sind daher
Wissenschaftler des Fachgebietes Theoretische Phy-sik/Computational
Physics (Leiter Prof. Dr. Philipp Maaß) und Chemie (Leiter Prof. Dr.
Peter Scharff) eingebunden. Weitere Forschungsvorhaben, die das
erarbeitete Know-how auf dem komplexen Gebiet der Umweltsystemtechnik
nutzen, sind bereits in Vorbereitung.
Prof. Augsburg sieht daher für die Zukunft ein großes Einsatzpotential
für Studenten aus den Studiengängen Fahrzeugtechnik, Maschinenbau,
Mechatronik, Technische Physik und Ingenieurinformatik. Die Forschung
bietet Themen für studentische Arbeiten und ermöglicht die Tätigkeit
als studentische Hilfskraft; Absolventen besitzen ein äußerst
gefragtes Know-how für Unternehmen der Automobil- und
Zulieferindustrie.
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