Am Ende war eindeutig, dass der Zellkern über die stärksten
Briefträger verfügt. Auf Platz zwei, mit geringem Abstand, liegen die
Endosomen, gefolgt von den Peroxisomen. Das Schlusslicht stellen die
Aktinfasern des Zellskeletts dar. Allerdings ist bei diesen auch noch
nicht jede Hoffnung verloren: Einer ihrer Spieler, das Protein
Coronin, musste sich in der Einzelwertung lediglich den Briefträgern
aus dem Zellkern geschlagen geben, während die Anderen für die
insgesamt enttäuschende Gesamtleistung verantwortlich waren.
Für Prof. Maniak und seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian
Schmauch sind diese Ergebnisse (Original in Eur. J. Cell Biol, Vol 87,
pp57-68, 2008) beruhigend, da sie den Erwartungen entsprechen, die sie
und andere Wissenschaftler hegten, die die Briefträger einzeln,
außerhalb der Zelle, quasi im Kraftraum an der Hantelbank, beobachtet
hatten. Eine weitere interessante, für die Wissenschaft aber neue
Schlussfolgerung war, dass Schmauch und Maniak mit ihrem Ansatz auch
die Leistungen einer bisher unsichtbaren Mannschaft der Endosomen
vermessen konnten, die durch das angebotene Tau aus ihrem Versteck
herausgelockt wurden.
Daraus ergibt sich nun für die Zukunft die Möglichkeit Sortiersignale
quantitativ zu analysieren, auch wenn der eigentliche
Sortiermechanismus noch unbekannt ist.
|