Menü ausblenden
Menü ausblenden   Internetchemie   |     About   |   Kontakt   |   Impressum   |   Datenschutz   |   Sitemap
Menü ausblenden   Chemie Index   |   Chemie-Lexikon   |   Chemikalien   |   Elemente
Menü ausblenden   Geräte + Instrumente   |  
Menü ausblenden   Jobbörse, Stellenangebote   |  
Menü ausblenden   Crowdfunding Chemie   |     Text veröffentlichen
Home und Neuigkeiten
Chemie A - Z
Produkte, Geräte für Labor und Industrie
Chemikalien und chemische Verbindungen
Stellenbörse für Chemie-Jobs
Impressum, Kontakt
Crowdfunding Chemie

 

Ordnungsprinzipien bei Metallofullerenen

Kohlenstoff-Fussbälle als Datenspeicher: Untersuchungen von Empa-Forschern zeigen, dass Metallofullerene geordnete supramolekulare Strukturen mit unterschiedlichen Orientierungen ausbilden.




Abbildung: Modell des untersuchten Metallofullerens - bestehend aus 80 Kohlenstoffatomen (hellblau), 3 Dysprosiumatomen (rot) und 1 Stickstoffatom (dunkelblau). [Bildquelle: EMPA]
Dysprosium-Metallofulleren

Metallofullerene - aufgebracht auf einer Oberfläche - bilden geordnete Inseln identisch orientierter Moleküle. Zur besseren Visualisierung wurde die Aufnahme des Rastertunnelmikroskops eingefärbt - pro Orientierung der Moleküle eine Farbe. [Bildquelle: EMPA]
Ordnungsprinzipien bei Metallofullerenen

Klein, kleiner, "Nano"-Datenspeicher. Als interessante Materialien für solche Miniatur-Speicher kommen beispielsweise Metallofullerene in Frage, das heisst Kohlenstoff-"Käfige" mit eingeschlossenen Metallverbindungen. Untersuchungen von Empa-Forschern zeigen nun, dass Metallofullerene geordnete supramolekulare Strukturen mit unterschiedlichen Orientierungen ausbilden. Durch gezielte Manipulation dieser Orientierungen könnten Daten gespeichert und wieder ausgelesen werden.

Kohlenstoff existiert etwa als Diamant, als Graphit, als Nanoröhrchen - und auch als so genannte Fullerene. In die kugelförmige Struktur dieser "Käfige" - der bekannteste Vertreter mit 60 Kohlenstoffatomen besitzt exakt die Form eines herkömmlichen Fussballs - lassen sich Metallverbindungen einschliessen. Es enstehen Metallofullerene mit einzigartigen elektronischen Eigenschaften, die sie für die IT-Industrie beispielsweise als "Nano"-Datenspeicher interessant machen. Zusammen mit Kollegen der Universität Zürich, des Paul Scherrer Instituts sowie des Leibniz-Instituts in Dresden haben Empa-Forscher aus der Abteilung "nanotech@surfaces" Metallofullerene untersucht und konnten zeigen, dass diese - aufgebracht auf einer Oberfläche - geordnete Inseln identisch orientierter Moleküle bilden. Dabei wiesen die eingeschlossenen Metallverbindungen unterschiedliche Orientierungen auf. Könnte nun durch externe Stimuli - analog einem Schalter - eine Orientierung in eine andere umgekippt werden, wäre dies ein Grundmechanismus für die Datenspeicherung.

Die Empa-Forscher haben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Physical Review B veröffentlicht, deren Redaktion das Paper als "Highlight" auf der Homepage der American Physical Society anpreist (siehe unten).

 

Fussbälle mit Inhalt

Fullerene wurden als dritte Modifikation des Kohlenstoffs in den 1980er-Jahren entdeckt. Schon bald danach waren Forscher von der Idee fasziniert, einzelne Fremdatome oder -verbindungen in die Struktur dieser "Nanokäfige" einzuschliessen. Die Synthese solcher Moleküle, so genannter endohedraler Komplexe, gelang nur wenige Jahre später. Vor allem Metallofullerene haben das Interesse der IT-Branche, aber auch der Medizin geweckt. So basiert ein Kontrastmittel für Magnetresonanztomografie auf Metallofullerenen.

Bei den durch die Empa-Forscher untersuchten Molekülen handelt es sich also um endohedrale Metallofullerene, deren Struktur aus 80 Kohlenstoffatomen besteht, die ein Trimetallnidrid (1 Stickstoffatom, 3 Metallatome) einschliesst. Als Metall wurde Dysprosium (Ordnungszahl 66) aus der Gruppe der Lanthanoide verwendet. Endohedrale Komplexe lassen sich nicht mit allen Metallen des Periodensystems bilden; mit den Lanthanoiden ist dies möglich. Anwendungen für Dysprosium finden sich sonst nur wenige. Es wird beispielsweise als Legierung mit Blei für die Abschirmung von Kernreaktoren eingesetzt.

Die Forscher brachten für ihre Untersuchungen eine hauchdünne Einzelschicht der Metallofullerene auf einer Kupferunterlage auf. Dann beobachteten sie mit dem Rastertunnelmikroskop und mittels Photoelektronenbeugung an der "Swiss Light Source" (SLS), der Synchrotronquelle des Paul Scherrer Instituts, wie sich die Metallofullerene auf der Unterlage ordnen. Die Untersuchungen zeigten dabei unter anderem, dass die eingeschlossene Metallverbindung die Unterlage "spürt" und entsprechend die passenden Orientierungen annimmt.


Zusatzinformationen:

Matthias Treier, Pascal Ruffieux, Roman Fasel, Frithjof Nolting, Shangfeng Yang, Lothar Dunsch, Thomas Greber:
Looking inside an endohedral fullerene: Inter- and intramolecular ordering of Dy3N@C80 (Ih) on Cu(111).
In: Physical Review B; 2009, DOI 10.1103/PhysRevB.80.081403

NN:
Caged atoms in fullerenes made to order.
In: Physics; erschienen am 17. August 2009, DOI

Quelle: EMPA, Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, Schweiz

 


Aktualisiert am 28.08.2009.



© 1996 - 2024 Internetchemie ChemLin






Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren