Die Abkürzung PVDF-HFP steht für Poly(vinylidenfluorid-co-hexafluorpropylen); hierbei handelt es sich um ein Polymer der Zusammensetzung (-CH2CF2-)x[-CF2CF(CF3)-]y. Das polymere VDF-HFP wird den Fluorpolymeren und übergeordnet den per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (siehe: PFAS) zugeordnet.
Chemisch handelt es sich um ein Copolymer aus Vinylidenfluorid (VDF) und Hexafluorpropen (HFP).
OECD Strukturkategorie: 807, Fluorpolymere, VDF-HFP.
Bezeichnungen und Identifikatoren
PVDF-HFP
9011-17-0
618-470-6
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Poly(vinylidenfluorid-co-hexafluorpropylen); Vinylidenfluorid-Hexafluorpropen-Copolymer; VDF/HFP Copolymer
INCI-Bezeichnung
PERFLUOROPROPYLENE/VINYLIDENE DIFLUORIDE COPOLYMER
Englische Bezeichnung
PVDF-HFP
Poly(vinylidene fluoride-co-hexafluoropropylene); 1-Propene, 1,1,2,3,3,3-hexafluoro-, polymer with 1,1-difluoroethene; Vinylidene fluoride-hexafluoropropene copolymer; VDF-HFP Copolymer
Handelsnamen; Präparate
InoflarTM 2010
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: PVDF-HFP. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
Die nachfolgenden Daten sind Durchschnittswerte und abhängig von der spezifischen Zusammensetzung. Das Material liegt meist (ungefärbt) als cremefarbener, gummiartiger Feststoff vor.
- Unlöslich in Wasser (Wasseraufnahme 0,03 %).
140 - 145 °C
1,78 g cm-3 bei 20 °C
2300-2700 Pa s [l]
nD = 1,41
Verwendung
Das Copolymer Poly(vinylidenfluorid-co-hexafluorpropylen) ist beispielsweise in den Grashalmen von Kunstrasen einiger Hersteller zu finden.
PVDF-HFP besitzt hervorragende piezoelektrische Eigenschaften und ist ein potenzielles Material für die Herstellung hocheffizienter Geräte zur Energiegewinnung.
Darüber hinaus spielt das Copolymer eine Rolle als Verarbeitungshilfsmittel u. a. für Polymere, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.
Verwendung in Kosmetika
INCI-Bezeichnung: PERFLUOROPROPYLENE/VINYLIDENE DIFLUORIDE COPOLYMER
PVDF-HFP ist in der EU ein zugelassener Inhaltsstoff kosmetischer Mittel in der Funktion als filmbildende Komponente.
Quelle: CosIng (Cosmetic Ingredient Database der EU) Nummer: 97148.
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)
Signalwort: Achtung
Gefahrenhinweise (H-Sätze):
H411Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.111.540.
Hinweis: Die Kennzeichnungspflicht gemäß CLP-Verordnung gilt unter anderem nicht für bestimmte Stoffe und Gemische für Endverbraucherinnen und Endverbraucher, die in Form von Fertigerzeugnissen vorliegen, wie zum Beispiel Arzneimittel, Tierarzneimittel, Kosmetika, bestimmte Medizinprodukte und medizinische Geräte, Lebensmittel oder Futtermittel sowie bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe oder Aromastoffe. Hier sind gegebenenfalls gesonderte rechtliche Vorschriften einzuhalten.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von PVDF-HFP als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[1] - Benjamin Hosemann:
Kinetik von Verzweigungsreaktionen in der VDF/HFP Copolymerisation.
In: Hochschulschriften, TU Clausthal, (2017), DOI 10.21268/20180116-101318.
[2] - Zhaonan Jin, Dan Lei, Yang Wang, Liangke Wu, Ning Hu:
Influences of poling temperature and elongation ratio on PVDF-HFP piezoelectric films.
In: Nanotechnology Reviews, (2021), DOI 10.1515/ntrev-2021-0070.
Letzte Änderung am 19.03.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/PVDF-HFP.php
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