Status nascendi ist ein lateinischer Ausdruck und bezeichnet sinngemäß den Augenblick der Entstehung oder der Geburt.
In der Chemie beschreibt der Status nascendi den Moment der Entstehung oder Freisetzung eines bestimmten Stoffes, der dann mit dem Zusatz 'naszierend' (alte Schreibweise: nascierend) versehen wird, wenn er zu diesem Zeitpunkt besondere Eigenschaften aufweist.
Naszierender Wasserstoff
Das bekanntestes Beispiel für eine naszierende chemische Verbindung ist der naszierende Wasserstoff Hnasc, der sich auf der Metalloberfläche bei der Einwirkung von Säuren auf das Metall bildet. Der naszierende Wasserstoff zeigt eine im Gegensatz zum 'normalen' Wasserstoff erheblich gesteigerte Reaktivität und entfärbt zum Beispiel Iod oder auch Permanganat sofort.
Begründet wird die erhöhte Reaktivität in der Bildung von sehr reaktionsfreundigem monoatomaren Wasserstoff H direkt an der Oberfläche des Metalls während der Säureeinwirkung. Dieser setzt sich jedoch sehr schnell mit weiteren Wasserstoffatomen zu H2 um und steht mit diesem in einem thermodynamischen Gleichgewicht. Zeitraum und Menge reichen jedoch aus, um mit anderen Partnern rasch zu reagieren.
Erzeugt wird naszierender Wasserstoff durch die Reaktion von Zink mit Mineralsäuren, von Aluminium in Form einer Devardschen Legierung (45 % Al, 50 % Cu, 5 % Zn) mit Natronlauge oder bei der Elektrolyse.
Weitere Beispiele
Nascierende Zustände sind auch von den Elementen Sauerstoff, Chlor und Brom bekannt.
Kategorie: Terminologie
Aktualisiert am 12. März 2022.
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