Ferulasäure ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Phenolsäuren, speziell der Hydroxyzimtsäuren. Das Molekül weist eine ungesättigte C=C-Doppelbindung in der nicht-phenolischen Seitenkette auf; daher sind zwei verschiedene Isomere der Substanz bekannt, die folgende Strukturen aufweisen:
trans-Ferulasäure
(2E)-3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)acrylsäure
CAS 537-98-4
cis-Ferulasäure
(2Z)-3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)acrylsäure
CAS 1014-83-1
Vorkommen
Herstellung
Ferulasäure läßt sich aus bestimmten Pflanzen bzw. Pflanzenprodukten in größeren Mengen gewinnen - zum Beispiel aus Weizenkleie oder aus Reiskleie-Öl (Reiskleie-Pech), einem schwarzbraunem, schwerflüssigem Produkt, das bei der Reiskleie-Gewinnung anfällt.
In neuerer Zeit werden Methoden entwickelt, Ferulasäure und ähnliche Biomoleküle über künstliche Biosynthesewege zum Beispiel in Escherichia coli zu produzieren.
Verwendung
Ferulasäure ist ein Ausgangsstoff für die chemische Synthese einer ganzen Reihe anderer Chemikalien, Wirkstoffen, Nutrazeutika und naturidentischer Substanzen, unter anderem Vanillin.
In der EU ist die Substanz als Ferulic Acid (INCI-Bezeichnung für das Isomerengemisch) in kosmetischen Präparaten zugelassen und erfüllt hier die Funktion als animikrobieller Inhaltsstoff.
Datenblatt: (E)-Ferulasäure
Datenblatt: (Z)-Ferulasäure
Datenblatt: rac-Ferulasäure
Quellen und weitere Informationen:
[1] - Ferulic acid.
CosIng, Europäische Stoffdatenbank für Inhaltsstoffe der Kosmetika.
[2] - Sun-Young Kang et al.:
Artificial biosynthesis of phenylpropanoic acids in a tyrosine overproducing Escherichia coli strain.
In: Microbial Cell Factories, (2012), DOI 10.1186/1475-2859-11-153.
[3] - NareshKumar; VikasPruthi:
Potential applications of ferulic acid from natural sources.
In: Biotechnology Reports, (2014), DOI 10.1186/1475-2859-11-153, open access.
Kategorie: Naturstoffe
Aktualisiert am 14.12.2018.
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