Tetrandin ist ein erstmals aus Stephania tetrandru S. Moore isolierter Naturstoff aus der Klasse der Bis-benzyltetrahydroisochinolin-Alkaloide. Tetrandin-haltige Pflanzenteile - wie zum Beispiel Aristolochia fangchi (Han-Fang-Chi, Guang Fang Ji) oder die Wurzeln des Mondsamengewächs S. tetranda - finden in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung als gefäßerweiternde, blutdrucksenkende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Arzneien.
Das aus zwei Benzylisochinolin-Einheiten zusammengesetzte Alkaloid wirkt als Calciumkanal-Blocker. Neuere Forschungen zeigen, dass Tetrandrin die Infektion von Makrophagen mit Ebola-Viren verhindern kann [2].
In der EU ist die Substanz unter Nennung der INCI-Bezeichnung Tetrandrine auf der Liste der Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten als hautpflegende Komponente zugelassen.
Datenblatt: Tetrandrin
Gefahrenhinweise und Sicherheit:
Gefahr
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit)
Die Chemikalie ist tödlich beim Verschlucken.
Quellen und weitere Informationen:
[1] - Yi-Tsau Huang und Chuang-Ye Hong:
Tetrandrine.
In: Cardiovascular Therapeutics, (1998), DOI 10.1111/j.1527-3466.1998.tb00341.x.
[2] - Yasuteru Sakurai, Andrey A. Kolokoltsov, Cheng-Chang Chen, Michael W. Tidwell, William E. Bauta, Norbert Klugbauer, Christian Grimm, Christian Wahl-Schott, Martin Biel und Robert A. Davey:
Two-pore channels control Ebola virus host cell entry and are drug targets for disease treatment.
In: Science, (2015), DOI 10.1126/science.1258758.
[3] - Tetrandrine.
CosIng, Europäische Stoffdatenbank für Inhaltsstoffe der Kosmetika.
Kategorie: Naturstoffe, Wirkstoffe
Aktualisiert am 10.12.2018.
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