Hydroxycarbonsäuren bilden eine Gruppe organischer Verbindungen, deren Moleküle eine oder mehrere Carboxyl-Gruppen (-COOH) und gleichzeitig eine oder mehrere Hydroxy-Gruppen (-OH) aufweisen. Sie besitzen dadurch gleichzeitig die Eigenschaften von Carbonsäuren und Alkoholen bzw. Phenolen (Phenolcarbonsäuren).
Es werden - je nach Anzahl bzw. Stellung der funktionellen Gruppen - verschiedene Hydroxycarbonsäuren unterschieden:
- Monohydroxycarbonsäure: Eine OH-Gruppe.
- Dihydroxycarbonsäure: Zwei OH-Gruppen.
- Polyhydroxycarbonsäure: Mehrere OH-Gruppen.
- Hydroxydicarbonsäure: Zwei Carboxylgruppen usw.
- 1-Hydroxycarbonsäure: Hydroxy- und Carboxyl-Gruppe am selben C-Atom.
- α-Hydroxycarbonsäure: Hydroxygruppe an einem der Carboxylgruppe benachbarten C-Atom: R-C(OH)-COOH.
- β-Hydroxycarbonsäure: Zwischen Hydroxy-Kohlenstoff und Carboxyl-Kohlenstoff befindet sich ein weiteres C-Atom: R-C(OH)-CH2-COOH.
- γ-Hydroxycarbonsäure: Zwischen Hydroxy-Kohlenstoff und Carboxyl-Kohlenstoff befinden sich zwei weitere C-Atome: R-C(OH)-CH2-CH2-COOH.
Synthese
1-Hydroxycarbonsäuren
- Benzilsäure-Umlagerung von 1,2-Diketonen in Gegenwart starker Basen.
α-Hydroxycarbonsäuren
- Aus α-Halogencarbonsäuren: Nucleophiler Austausch des Halogens gegen die Hydroxygruppe.
- Durch Cyanhydrinsynthese mit Aldehyden.
- Aus α-Aminosäuren durch Diazotierung/Hydrolyse.
- Durch Davis-Oxidation aus Carbonsäureesterenolaten mit einem Davis-Oxaziridin.
- Mittels Rubottom-Oxidation aus Silylketenacetalen.
- Aus Carbonsäureesterenolaten durch Oxidation mit Oxodiperoxymolybdän-pyridin-hexamethylphosphoramid (siehe MoOPH).
β-Hydroxycarbonsäuren
- Mittels Reformatsky-Reaktion mit Aldehyden oder Ketonen über die β-Hydroxycarbonsäureester in Gegenwart von metallischem Zink.
Kategorie: Stoffgruppen
Letzte Änderung am 25. Juni 2023.
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