Die chemische Ozeanographie befasst sich mit den Gegebenheiten und Wechselwirkungen zwischen organischen und anorganischen Verbindungen und den biologischen, physikalischen und geologischen Bedingungen im Meer sowie mit der Untersuchung der Wechselwirkungen mit den Meeresorganismen, der Atmosphäre, den Gesteinen und den Sedimenten und die Veränderungen durch ozeanische Vermischungsprozesse.
Grundlage dieser Betrachtung liefern die Verteilung und die Dynamik der chemischen Elemente, Isotope und Molekülen. Dies reicht von der grundlegenden physikalischen, thermodynamischen und kinetischen Chemie hin zu den Interaktionen der marinen Chemie mit biologischen, geologischen und physikalischen Prozessen. Dieses umfasst sowohl anorganische und organische Chemie sowie Studien der atmosphärischen und terrestrischen Prozesse. Darüber hinaus beinhaltet die Chemische Ozeanographie Prozesse, die auf einer Vielzahl von räumlichen und zeitlichen Skalen auftreten: Von global zu lokal, von mikroskopischen zu makroskopischen Dimensionen und von geologischen Epochen zu kurzzeitigen Phänomenen.
Die Meereschemie setzt sich mit der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers auseinander und ist damit ein spezielles Fachgebiet der Gewässerchemie. Als Bestandteil der Hydrosphäre befasst sich die chemische Ozeanografie an den jeweiligen Grenzflächen auch mit Aspekten der Atmosphärenchemie, der Geochemie, der Biosphäre und der Umweltchemie.
Nachfolgend finden Sie online verfügbare Informationen und Datenquellen zur Chemie der Meere.
Weitere Informationen und Ausarbeitungen in englischer Sprache gibt es unter dem Stichwort marine chemistry.
Inhalt, Gliederung
Aktuelle Berichte
Gesammeltes Wissen über die Ozeanversauerung und ihre Folgen in neuer Broschüre zusammengefasst.
Abbildung: Titel der Broschüre 'Ozeanversauerung: Zusammenfassung für Entscheidungsträger'.
[Layout und Grafik: Hilarie Cutler, IGBP]
Das chemische Gedächtnis des Meerwassers:
Wissenschaftler untersuchen die im Ozean gelösten Biomoleküle und lesen in ihnen wie in einem Geschichtsbuch des Meeres.
Wie diese Analysen funktionieren und welche Vorgänge im Meer die Forscher bisher aufdecken konnten, berichten die Wissenschaftler in einem Sonderband der Open-Access-Fachzeitschrift Biogeosciences.
Wie schnell reagiert der chemische Zustand des Ozeans auf die Klimaerwärmung?
Um herauszufinden, wie der Stickstoffkreislauf auf Druck von außen reagiert, haben 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus elf Nationen seine Entwicklung am Ende der letzten Eiszeit rekonstruiert.
Ein internationales Forscherteam stellt in der Fachzeitschrift Nature die Ergebnisse eines Ozean-Eisendüngungsexperimentes (EIFEX) aus dem Jahr 2004 vor.
Anders als im LOHAFEX-Experiment aus dem Jahr 2009 konnte bei EIFEX gezeigt werden, dass größere Mengen Kohlenstoff aus einer induzierten Algenblüte auf den Meeresgrund absinken.
Die nach intensiver Auswertung nun veröffentlichten Ergebnisse liefern einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs.
BIOACID: Weltweit erstes nationales Forschungsprogramm zur Ozeanversauerung.
Kohlendioxid lässt nicht nur die Temperaturen in der Atmosphäre steigen, sondern auch die Ozeane saurer werden.
Bild: Zu den von der Ozeanversauerung besonders bedrohten Arten gehört die Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa [Quelle: Karen Hissmann, IFM-GEOMAR].
Schnell sinkende Quallen fördern die Kohlendioxid-Aufnahme der Ozeane.
Die wachsende Menge an gelatinösem Plankton könnte helfen, das Kohlendioxid-Problem zu mindern. Denn in Feld- und Laborexperimenten zeigten Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dass tote Quallen und Manteltiere weitaus schneller absinken als Phytoplankton und Meeresschnee.
Turbulente Prozesse wie Wirbel oder interne Wellen liefern einen wichtigen Beitrag zur Sauerstoffversorgung.
Meeresforschern des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel gelang es erstmals, hierzu quantitative Aussagen zu treffen.
Sie konnten zeigen, dass etwa ein Drittel der Sauerstoffzufuhr in diesen Meeresgebieten durch turbulente Prozesse wie Wirbel oder interne Wellen geleistet wird.
Elektrochemisch vermittelte Meerwasserentsalzung in mikrofluidischen Systemen.
Eine neue Methode zur Entsalzung von Meerwasser wurde von einem amerikanisch-deutschen Team in der Zeitschrift Angewandte Chemie vorgestellt.
Anders als herkömmliche Verfahren schluckt diese Methode wenig Energie und ist sehr einfach.
Einzelne Verbindungen
Methanhydrat
Seminarskript. Universität Paderborn - Format: PDF
Methanhydrat-Karbonate
Seminarskript Gashydrate. TU Freiberg - Format: PDF
Daten und Datenbanken
British Oceanographic Data Centre
BODC ist eine nationale Einrichtung zur Pflege und Verbreitung von Daten zur Meeresumwelt - [engl.]
ICES Oceanographic Database
... verfügt über ein etabliertes Data Center, das eine Reihe großer Datensätze verwaltet, die sich auf die Meeresumwelt beziehen - [engl.]
International Comprehensive Ocean-Atmosphere Data Set
ICOADS - [engl.]
National Oceanographic Data Center
NODC ist ein nationales Endlager und ein Verbreitungszentrum für globale ozeanographische Daten, das historische Daten über die sich verändernde Umwelt der Erde für Betriebsanwendungen und die Erforschung des Meeresklimas erfasst und aufbewahrt - [engl.]
Ocean Drilling Data
Tiefseebohrungsprojekt und Daten zum Meeresbohrprogramm. NGDC - [engl.]
United Nations Atlas of the Oceans
... ist ein Informationssystem, das von politischen Entscheidungsträgern, die sich mit Fragen des Ozeans vertraut machen müssen, und von Wissenschaftlern, Studenten und Ressourcenmanagern, die Zugang zu zugrunde liegenden Datenbanken und Ansätzen für Nachhaltigkeit benötigen, entwickelt wurde - [engl.]
Journale, Fachzeitschriften
Marine and Freshwater Research
Originelle, bedeutende und viel zitierte Forschungsarbeiten aus der ganzen Welt zu so unterschiedlichen Themen wie Feuchtgebiets- und Korallenriffökologie, Hydrologie und Ozeanographie, Meeres- und Süßwasserökosystemprozesse, Fischereiwissenschaften und Sedimentbiogeochemie. CSIRO - [engl.]
Marine Chemistry
... ist ein internationales Medium für die Veröffentlichung von Originalstudien und gelegentlichen Übersichten auf dem Gebiet der Chemie in der Meeresumwelt, wobei der dynamische Ansatz im Vordergrund steht. Elsevier - [engl.]
New Zealand Journal of Marine and Freshwater Research
... ist eine internationale Zeitschrift für Wasserwissenschaft, die für Forscher und Ressourcenmanager in Forschungseinrichtungen, Universitäten, Museen, regionalen Behörden und anderen Organisationen weltweit veröffentlicht wird. Taylor und Francis - [engl.]
Newsarchiv
Eisendüngung kontrolliert Stickstoffangebot
Neue Studie untermauert die Bedeutung von Eisen für das Nährstoffangebot im Ozean.
Institute und Forschungseinrichtungen
Alfred-Wegener-Institut, AWI
Das AWI forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die nationale und internationale Wissenschaft zur Verfügung
Bremen
Lehrstuhl Meereschemie. Universität Bremen
IFM-Geomar
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften. Ziel des Instituts ist es, in interdisziplinärer Zusammenarbeit alle wichtigen Bereiche der modernen Meeresforschung von der Geologie des Meeresbodens bis zur maritimen Meteorologie zu bearbeiten. Universität Kiel
Institut für Chemie und Biologie des Meeres
ICBM. Universität Oldenburg
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Das IOW ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich der interdisziplinären Meeresforschung in Küsten- und Randmeeren widmet. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Erforschung des Ökosystems der Ostsee
Marum - Zentrum für marine Umweltwissenschaften
... entschlüsselt mit modernsten Methoden
und eingebunden in internationale Projekte die Rolle des Ozeans im System Erde – insbesondere in Hinblick auf den globalen Wandel. Universität Bremen
Niederlande, Holland
Niederländisches Institut für Meeresforschung: NIOZ Royal Netherlands Institute for Sea Research
Rostock
Meeresbiologie. Universität Rostock
Terramare - ICBM Terramare
Förderung der Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung durch Intensivierung der meereswissenschaftlichen Aktivitäten sowie Verbesserung der Information und interdisziplinären Kommunikation der in Niedersachsen angesiedelten meereskundlich orientierten Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, eine höhere Effizienz der gemeinsamen Forschungsanstrengungen in den meeresbezogenen Wissenschaften in Niedersachsen zu erreichen. Wilhelmshaven / ICBM Oldenburg
Thünen-Institut
Institute für Seefischerei, Fischereiökologie und Ostseefischerei (ehemals Bundesforschungsanstalt für Fischerei)
Warnemünde
Sektion Meereschemie am Leibniz-Institut für Ostseeforschung
Organisationen, Verbände
Deutsche Gesellschaft für Meeresforschung
Die DGM bietet einen organisatorischen Rahmen für Informations- und Meinungsaustausch zu meereskundlichen Themen
Konsortium Deutsche Meeresforschung
... ist ein eingetragener Verein mit vierzehn Mitgliedern, allen großen Forschungsinstituten und Einrichtungen von Universitäten auf den Gebieten der Meeres-, Polar- oder Küstenforschung
Studium
Marine Umweltwissenschaften
Studiengang am ICBM; Master of Science; forschungsorientierter Studiengang. Universität Oldenburg
Aktualisiert am 19.12.2018.
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