Die molekulare Medizin ist ein recht neues und weites naturwissenschaftliches Fachgebiet - sie bedient sich physikalischer, chemischer, biologischer, medizinischer und bioinformatischer Techniken und Kenntnisse, um Krankheiten an Hand grundlegender molekularer und genetischer Fehler zu beschreiben. Insgesamt bezieht sich der molekularmedizinische Ansatz hauptsächlich auf molekulare und biochemische Phänomene in der Zelle - und weniger auf die konventionelle Auseinandersetzung mit dem Patienten oder größeren Strukturen wie zum Beispiel die Organe.
Ziel der molekularen Medizin ist es, durch die gewonnen Erkenntnisse und erkannten molekularen Mechanismen Mittel zur Fehlerkorrektur zu finden und letztlich so das Krankheitsgeschehen im Sinne einer Therapie positiv zu beeinflussen.
Geschichte
Der historische Beginn der Erforschung molekularer Mechanismen in der Medizin wird in der Literatur bisweilen sehr genau datiert: Am 25. November 1949 veröffentlichten Linus Pauling et al. einen wissenschaftlichen Artikel mit dem Titel Sickle Cell Anemia, a Molecular Disease ("Sichelzellen-Anämie, eine molekulare Erkrankung". Science, DOI 10.1126/science.110.2865.543). Die Wissenschaftler beschreiben hier erstmals die Entstehung einer Krankheit durch abnormale Proteine und damit auf molekularer Ebene.
Knapp 20 Jahre später schreibt der zweifache Nobelpreisträger einen Artikel über Orthomolekulare Psychatrie (Linus Pauling: Orthomolecular Psychiatry, Science, (1968), DOI 10.1126/science.160.3825.265). In diesem Artikel erkennt Pauling, dass die Funktion des Gehirns durch die molekularen Konzentrationen bestimmter Substanzen beeinflusst wird, die dem gesunden Gehirn zur Verfügung stehen. Die optimale Konzentrationen der einzelnen Stoffe können individuell für eine Person stark unterschiedlich sein. Er sieht biochemische und genetische - und damit molekulare - Argumente für die Idee der orthomolekularen Therapie bei bestimmten psychischen Erkrankungen, nämlich die Bereitstellung optimaler Mengen an Stoffen, die für die "Normale Funktion" des Gehirns erforderlich sind.
Diese und andere Veröffentlichungen sowie fortentwickelte Methoden und Techniken führten schließlich seit den 1970er Jahren zu einer stetig wachsenden Anzahl molekularmedizinischer Erkenntnisse und auch kommerzieller Anwendungen.
Das nachfolgende Verzeichnis bietet Ihnen online verfügbare Informationsquellen zur Molekularen Chemie: Journale, Fachartikel, Instituionen etc.
Inhalt, Gliederung
Aktuelle Berichte
Feinsteuerung der Proteinproduktion durch microRNA
Forscher konnten zeigen, dass ein einziges Gen, eine microRNA, die Bildung von hunderten von Proteinen steuern kann. Artikel, Juli 2008
Hodgkin-Lymphom
Neue Eigenschaften entdeckt.
Salz und Bluthochdruck
Forscher werfen neues Licht auf dieses Rätsel.
Wirkstoffkombination mit Chilipfeffer. Artikel, Mai 2008
Wirkstoffsuche per Computer
Wissenschaftlern ist es gelungen, ein Protein (Shp2) im Labor spezifisch zu blockieren. Artikel, Mai 2008
Spezielle Teilinformationen
Bachelorstudiengang Molekulare Medizin
Informationen zum Studiengang "Molekulare Medizin" an der Universität Ulm.
Praktikumsskripten, praktische Anleitungen
Molekulare Medizin
Praktikumsskript. Universität Köln - Format: PDF
Journale, Fachzeitschriften
Biochemical and Molecular Medicine
... bietet Beiträge zum Verständnis der metabolischen Grundlagen von Krankheiten. Elsevier - [engl.]
Current Molecular Medicine
... ist eine interdisziplinäre Zeitschrift, die sich darauf konzentriert, den Lesern aktuelle und umfassende Übersichten über grundlegende molekulare Mechanismen der Pathogenese von Krankheiten, der Entwicklung der molekularen Diagnose und / oder neuartige Ansätze für eine rationale Behandlung zu vermitteln. Bentham - [engl.]
EMBO Molecular Medicine
... ist ein schnell wachsendes Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen klinischer Forschung und Grundlagenbiologie. Die leistungsstarken neuen Analysewerkzeuge der Molekularbiologie ermöglichen beispiellose Einblicke in die menschliche Physiologie und die molekulare Basis von Krankheiten. Diese Erkenntnisse werden in bessere Diagnose, Prävention und Patientenversorgung umgesetzt. Wiley - [engl.]
Expert Reviews in Molecular Medicine
... ist ein Online-Journal mit qualitativ hochwertigen Rezensionen zu den neuesten Entwicklungen in diesem schnell wachsenden Bereich. Die Abdeckung umfasst Gentherapie, Immuntherapeutika, Wirkstoffdesign, Impfstoffe, Gentests, Pathogenese, Epidemiologie, Genomik, Diagnostik und Techniken. Cambridge Journals - [engl.]
Journal of Cellular and Molecular Medicine
... ist ein internationales Fachjournal mit Peer-Review-Artikeln, das sich mit Originalforschung und Konzepten aus allen Bereichen der Zellular- und Molekularmedizin beschäftigt. Wiley - [engl.]
Journal of Molecular Medicine
... deckt alle Aspekte der Humanbiologie und Pathophysiologie ab. Der Schwerpunkt liegt auf dem beispiellosen Fortschritt und der Präzision, die jetzt beim Verständnis, bei der Prävention, bei der Diagnose und bei der Behandlung menschlicher Krankheiten möglich sind. Der Einsatz von Molekularbiologie und Gentechnologie hat das Verständnis menschlicher Krankheiten verbessert und einen neuen Forschungszweig geschaffen, der als "molekulare Medizin" bezeichnet wird. Springer - [engl.]
Molecular Medicine
... veröffentlicht originäre Forschungsartikel und Expertenkommentare zu neuen Konzepten im interdisziplinären Bereich der molekularen Medizin. Feinstein Institute, USA - [engl.]
Institute und Foschungseinrichtungen
Freiburg
Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung. Universität Freiburg
Köln
Zentrum für Molekulare Medizin, ZMMK. Universität zu Köln
Lübeck
Institut für Molekulare Medizin. Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, MDC
Forschungsprogramme des MDC: Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen; Krebsforschung; Funktion und Dysfunktion des Nervensystems. Ausserdem: Molekulare Mechanismen, die Wachstum, Reifung und Vermehrung von Zellen steuern
Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin
Universität Erlangen-Nürnberg
Saarbrücken
Kompetenzzentrum Molekulare Medizin. Universität des Saarlandes
Ulm
Institut für Molekulare Medizin. Universität Ulm
Aktualisiert am 10.11.2018.
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