So fand der Nachwuchswissenschaftler den Mechanismus heraus, wie ein
fluoreszierendes Protein über Licht an- und wieder ausgeschaltet wird.
Ein solch molekularer Lichtschalter wird unter anderem in der
hochauflösenden optischen Mikroskopie eingesetzt und in der
Krebsforschung angewendet. Auch entdeckte Schäfer, welche
Eigenschaften die Photostabilität unserer Erbsubstanz - der DNA -
bewirken. Diese Photostabilität verhindert beispielsweise, dass bei
starker Sonneneinstrahlung DNA-Schäden und als Folge Krebs entstehen.
Ein Verständnis der zugrundeliegenden Eigenschaften der Erbsubstanz
ist auch der Schlüssel zu einem Einsatz von DNA im Bereich molekularer
Elektronik. Darüber hinaus untersuchte der Forscher die Eigenschaften
einer Molekülkette (Polymer), die sich durch Licht in ihrer Länge
verändern lässt. Seine Erkenntnisse nutzte Schäfer, um die elastischen
Eigenschaften des Polymers zu optimieren. Licht-schaltbare Polymere
könnten zukünftig als opto-mechanische Energiewandler in der
Nanotechnologie eingesetzt werden. Zur Aufklärung all dieser Prozesse
verwendete Schäfer modernste Berechnungsmethoden in
Computersimulationen.
Zur Person: Nach dem Studium der Chemie an der Technischen Universität
Braunschweig wechselte Lars Schäfer im Oktober 2003 an das
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Dort promovierte er
bei Prof. Helmut Grubmüller, Direktor der Abteilung "Theoretische und
computergestützte Biophysik". Derzeit untersucht Schäfer als
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung neben lichtgetriebenen
Prozessen auch die Entfaltung von Proteinen.
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