Im Sonderforschungsbereich 484, der seit dem Jahr
2000 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird,
widmen sich rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Thema
"Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und
Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade". Mit zahlreichen Publikationen
in Fachzeitschriften (zum Beispiel rund 60 Artikel und Buchbeiträge
allein im Jahr 2006) werden die beeindruckenden Ergebnisse im
internationalen Kollegenkreis bekannt gemacht.
Neuer Weg in der Öffentlichkeitsarbeit
"Mit dieser Broschüre beschreiten wir - nicht zuletzt ermutigt durch
die DFG - einen neuartigen Weg in unserer Öffentlichkeitsarbeit," so
Professor Dieter Vollhardt, Sprecher des SFB 484. "Wir wollen nämlich
auch interessierten Laien etwas von der Faszination unseres
Forschungsthemas vermitteln." Und worum geht es bei der Forschung der
Augsburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Ihr Augenmerk ist
auf die Elektronen gerichtet, negativ geladene Teilchen und
gleichzeitig winzige Magnete, die sich in Metallen mit enormer
Geschwindigkeit durch das kristalline Gitter positiv geladener Atome
bewegen - und sich dabei gleichzeitig aus dem Weg gehen müssen.
Exotische Zustände in neuen Materialien
"Unser Interesse gilt insbesondere solchen Materialien, deren
Eigenschaften durch gezielte Änderungen - Absenken der Temperatur,
Erhöhung des Drucks, Einbringen von Fremdatomen - drastisch geändert
werden können." So kann zum Beispiel aus einem Metall ein Isolator,
ein perfekter Leiter oder ein Magnet werden. Parallel dazu werden auch
völlig neue Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften
entwickelt. "Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung tragen dazu
bei, neue elektronische Bauelemente wie Transistoren und magnetische
Speicher zukünftig leistungsfähiger zu machen sowie effizientere
Materialien für energietechnische Anwendungen zu entwickeln.", so
Professor Vollhardt weiter. "Die Vergabe der diesjährigen Nobelpreise
an A. Fert und P. Grünberg (Physik) sowie G. Ertl (Chemie)
unterstreicht die Bedeutung der von uns bearbeiteten Themen."
Highlights aus 15 Teilprojekten
In der neuen Broschüre beschreiben die Forscherinnen und Forscher
einige der "high-lights" ihrer Ergebnisse. "Denken, ausprobieren,
diskutieren, noch einmal nachdenken", so charakterisiert Professor
Vollhardt die Arbeit im SFB 484. Jedes Teilprojekt ist in der
Broschüre mit einem eigenen Artikel vertreten. Ansprechende
Illustrationen und Fotografien aus den Laboren helfen beim Verständnis
der Lektüre. Selbstverständlich kann die neue Broschüre von der
Homepage des SFB 484 (siehe unten) kostenlos herunter geladen werden.
(Thorsten Naeser)
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