Triphenylstibin - auch Triphenylstiban oder Triphenylantimon genannt - ist eine Organo-Antimonverbindung, dessen Molekül aus einem dreiwertigen, zentralen Antimon-Atom besteht, das an drei Benzol-Ringe (Phenyl-Gruppen) chemisch gebunden ist. Die molekulare Geometrie ist trigonal-pyramidal mit einer propellerartigen Anordnung der Phenylgruppe. Die Sb-C-Abstände betragen durchschnittlich 214 bis 217 pm und der C-Sb-C-Winkel 95°.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Triphenylstibin
C18H15Sb
353,078 (g/mol)
603-36-1
210-037-6
HVYVMSPIJIWUNA-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
Triphenylstiban
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Triphenylantimon
Abkürzung
TPA
Englische Bezeichnung
Triphenylstibine
Triphenylstiban; Triphenylantimony
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Triphenylstibin:
C18H15Sb
Mr = 353,078 g/mol
Triphenylstiban
SMILES: c1ccc(cc1)[Sb](c2ccccc2)c3ccccc3
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Triphenylstibin. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
In reinem Zustand liegt Triphenylstibin als weißes, wasserunlösliches Pulver vor.
- Unlöslich in Wasser.
52 - 54 °C
377 °C
109 °C
1,53 g cm-3 bei 20 °C
Triphenylantimon bildet farblose Kristalle des triklinen Systems, Raumgruppe P1, Zellparameter a = 1166 pm, b = 1368 pm, c = 1081 pm, α = 104,0°, β = 108,3°, γ = 103,6°, Z = 4.
Spektroskopische Daten:
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Triphenylstibin - C18H15Sb - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 216,198 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 60,5833 %
13C: 0,64906 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 15,12 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00043 %
3H: Spuren
1H: 4,28191 %
Antimon
121Sb: 120,90381 u [57,21 %]
123Sb: 122,90421 u [42,79 %]
121Sb: 19,72904 %
123Sb: 14,75626 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 353,078 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 2,832 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,003 mol.
Monoisotopische Masse: 352,021185483 Da - bezogen auf 12C181H15121Sb.
Synthese, Gewinnung
Über die Synthese und Charakterisierung des Triphenylstibins wurde erstmals 1886 berichtet; damals gelang die Herstellung der organischen Antimon-Verbindung aus Antimontrichlorid und Chlorbenzol in Gegenwart von metallischem Natrium:
SbCl3 + 3 C6H5Cl + 6 Na → (C6H5)3Sb + 6 NaCl.
Ein andere Synthese-Methode ist die Umsetzung von Antimontrichlorid mit der Grignard-Verbindung Phenylmagnesiumbromid.
Verwendung
Die Chemikalie wird als Ligand in der Koordinationschemie und als Reagenz in der Organischen Synthese verwendet.
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)
Signalwort: Gefahr
Gefahrenhinweise (H-Sätze):
H301Giftig bei Verschlucken.
H302
Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H332
Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
H411
Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
LD50 (Ratte, oral): 183 mg/kg; LD50 (Maus, oral): 650 mg/kg
Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.009.125.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Triphenylstibin als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Triphenylstibine.
[1] - A. Michaelis, A. Reese:
Ueber die Verbindungen der Elemente der Stickstoffgruppe mit den Radicalen der aromatischen Reihe. Achte Abhandlung Ueber aromatische Antimonverbindungen.
In: Justus Liebigs Annalen der Chemie, (1886), DOI 10.1002/jlac.18862330104.
[2] - G. S. Hiers:
Triphenylstibine.
In: Organic Syntheses, (1927), DOI 10.15227/orgsyn.007.0080.
[3] - E. A. Adams, J. W. Kolis, W. T. Pennington:
Structure of triphenylstibine.
In: Acta Crystallographica Section C, (1990), DOI 10.1107/S0108270189012862.
Letzte Änderung am 24.02.2024.
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