226 | Ra | |
88 |
Das Radioisotop Radium-226 ist mit einer Halbwertszeit von 1600 Jahren das stabilste Nuklid des chemischen Elements Radium. Der Atomkern besteht aus - den für das Element charakteristischen - 88 Protonen sowie 138 Neutronen; damit ergibt sich eine Massenzahl von 226.
226Ra tritt in der natürlichen Zerfallskette (4n + 2) von Uran-238 auf, die als Uran-Reihe und manchmal auch als Radium-Reihe bezeichnet wird.
Radium-226 ist im wesentlichen nur in der Pechblende (Uraninit; Uranpecherz) zu finden; noch kleinere Mengen enthalten einige Uran-Erze wie das Carnotid K2(UO2)2[V2O8] × 3 H2O).
Derzeit wird kein Radium mehr produziert. Für medizinische und sonstige Forschungszwecke benötigte Mengen stammen aus der historischen Produktion, die zwischen 1902 und 1954 etwa 2,5 kg Radium-226 aus Uranerzen gewann [vgl. Marx, 2014].
Siehe auch: Übersicht über die Radium-Isotope.
Allgemeine Daten
7,66196278 MeV (Bindungsenergie im ∅ pro Nukleon)
SP = 7,442(12) MeV (Trennungsenergie 1. Proton)
0,9893264444853 Ci g-1
Radioaktiver Zerfall
Radium-226 zerfällt unter Aussendung von α-Partikeln mit einer Energie von 4,87 MeV sowie von Gammastrahlung [186,211(13) keV, Intensität 3,64(4) %] zu Radon-222. Der Wirkungsquerschnit ist σ(n,γ) = 12,8 barn. Darüber hinaus wurde ein sehr seltener Clusterzerfall zu C-14 und Pb-212 beobachtet.
Der radioaktive Zerfall von reinem Radium setzt eine Energie-Leistung von 28 W/kg frei; diese wächst durch die Einstellung eines säkularen Gleichgewichts mit den kurzlebigen und hochradioaktiven Abbauprodukten schnell innerhalb weniger Tage auf 160 W/kg an.
Halbwertszeit HWZ = 1600(7) Jahre bzw. 5,045760 × 1010 Sekunden s.
Zerfall | Produkt | Anteil | Zerfallsenergie | γ-Energie (Intensität) |
---|---|---|---|---|
α | 222Rn | 4,87070(25) MeV | ||
CZ | 212Pb | - | - | |
+ | 14C | - | - |
Die Abbildung [Radium-226 decay chain] zeigt die vom Ra-226 ausgehende radiaktive Zerfallskette einschließlich der selteneren Nebenzerfälle. Endprodukt ist hauptsächlich das stabile Isotop Blei-206 sowie zu einem sehr kleinen Teil das quasistabile Nuklid Bismut-209.
Ausgangsnuklide
Direkte Mutternuklide sind: 230Th, 226Ac, 226Fr.
Natürliches Vorkommen
Vergleich der natürlichen Radium-Isotope inklusive Isotopenhäufigkeit (Stoffmengenanteil am Isotopengemisch in Prozent):
Atommasse Ar | Anteil | Halbwertszeit | Spin | |
---|---|---|---|---|
Radium Isotopengemisch | 226,025409353 u | 100 % | ||
Isotop 226Ra | 226,0254082(21) u | 100 % | 1600(7) Jahre | 0+ |
Strahlenschutz
Die Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) führt für das Isotop Radium-226 folgende Freigrenzen, Freigabewerte sowie andere Werte als radioaktive bzw. hochradioaktive Strahlenquelle auf (Weitere Daten, Erläuterungen: siehe dort):
Uneingeschränkte Freigabe von festen und flüssigen Stoffen.
Isotone und Isobare Kerne
Die folgende Tabelle zeigt zum Nuklid Radium-226 isotone (gleiche Neutronenzahl N = 138) und isobare (gleiche Nukleonenzahl A = 226) Atomkerne. Natürlich auftretende Isotope sind grün markiert; hellgrün = Radionuklide.
OZ | Isotone N = 138 | Isobare A = 226 |
---|---|---|
82 | 220Pb | |
83 | 221Bi | |
84 | 222Po | 226Po |
85 | 223At | 226At |
86 | 224Rn | 226Rn |
87 | 225Fr | 226Fr |
88 | 226Ra | 226Ra |
89 | 227Ac | 226Ac |
90 | 228Th | 226Th |
91 | 229Pa | 226Pa |
92 | 230U | 226U |
93 | 231Np | 226Np |
94 | 232Pu | |
95 | 233Am | |
96 | 234Cm | |
97 | 235Bk |
Externe Daten und Identifikatoren
Literatur und Quellen
[1] - Sebastian Markus Marx:
Radium-Aufreinigung zur Herstellung von Actinium-225 am Zyklotron für die Alpha-Immuntherapie.
In: Dissertation, TU München, (2014).
[2] - A. Soylu, S. Evlice:
Deformation effects on cluster decays of radium isotopes.
In: Nuclear Physics A, (2015), DOI 10.1016/j.nuclphysa.2015.01.008.
Letzte Änderung am 29.10.2023.
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