Triacetin ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Glycerinacetate bzw. der Triglyceride; im Detail handelt es sich um dreifach mit Essigsäure verestertes Glycerin (= Glycerol).
Bezeichnungen und Identifikatoren
Triacetin
C9H14O6
218,205 (g/mol)
102-76-1
203-051-9
URAYPUMNDPQOKB-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
2,3-Diacetyloxypropylacetat
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Glycerintriacetat; 1,2,3-Propantrioltriacetat; Triacetylglycerin; 1,2,3-Triacetoxypropan; Triessigsäureglycerinester; Tri-Acetin; Glyceroltriacetat; Triacetylglycerol; Glyceryltriacetat; 1,2,3-Propantriyl-triacetat
INCI-Bezeichnung
TRIACETIN
Englische Bezeichnung
Triacetin
Glycerol triacetate; Glycerin triacetate; 1,2,3-Triacetylglycerol; 1,2,3-Triacetoxypropane; Triacetyl glycerine
2,3-Diacetyloxypropyl acetate
Handelsnamen; Präparate
Enzactin; Fungacetin; Glyped; Kesscoflex TRA; Kodaflex Triacetin; Vanay; Acetine tp lxs 51035; Edenor GTA
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Triacetin:
C9H14O6
Mr = 218,205 g/mol
2,3-Diacetyloxypropylacetat
SMILES: CC(=O)OCC(COC(=O)C)OC(=O)C
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Triacetin. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
In reinem Zustand liegt Triacetin als farblose, hygroskopische, ölige Flüssigkeit vor, die schwach fettig schmeckt und riecht.
+ Löslich in Wasser (64 g/L bei 20°C), Alkohol, Benzol, Aceton.
- Unlöslich in Kohlenwasserstoffen.
-78 °C
258 °C
148 °C
433 °C
1,155 g cm-3 bei 20 °C
0,331 Pa bei 25 °C
23 cP bei 20 °C
nD = 1,4301 bei 20 °C
1,4294 bei 24,5 °C
-1330,8 kJ/mol bei 25 °C
458,3 J/(mol K) bei 25 °C
4,2116 MJ/mol bei 25 °C
389 J/(mol K) bei 25 °C
Spektroskopische Daten:
splash10-0zfs-3900000000-0e517995b789bd89015d
splash10-0006-0190000000-07d4db89c51e018dfca7
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Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Triacetin - C9H14O6 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 108,099 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 49,01499 %
13C: 0,52513 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 14,112 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00065 %
3H: Spuren
1H: 6,46667 %
Sauerstoff
ΣAr = 95,994 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,01687 %
18O: 0,09018 %
16O: 43,88567 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 218,205 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 4,583 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,005 mol.
Monoisotopische Masse: 218,0790381648 Da - bezogen auf 12C91H1416O6.
Synthese, Gewinnung
Zur Herstellung von Triacetin wird Glycerin mit Essigsäure in einer klassischen Veresterungs-Reaktion umgesetzt. Die Reinigung des Produkts kann zum Beispiel durch anschließende Vakuumdestillation erfolgen.
Alternativ ist das Triglycerid aus Acetanhydrid und Glycerin in Gegenwart von Phosphorsäure oder Zinkchlorid synthetisiert werden. Weitere Herstellungsmethoden sind die Acetylierung von Glycerin sowie die Reaktion einer flüssigen Mischung aus Allylacetat und Essigsäure mit Luftsauerstoff in Gegenwart eines Katalysators.
Als Verunreinigungen des im Handel zu verschiedenen Zwecken verfügbaren Triacetins treten hauptsächlich Essigsäure und Spuren von Wasser auf. Für Lebensmittel bestimmte Chargen sollten wenigstens 98,5 %, andere mindestens 97 % Reinheit aufweisen (USA).
Verwendung
Triacetin findet vielfach Verwendung in technischen Produkten, aber auch in Kosmetika und Lebensmitteln (siehe unten) - unter anderem in der Funktion als Biozid, als Weichmacher und/oder als Lösungsmittel, als Träger für Aromen und Duftstoffe etc. Toxikologisch gilt es als unbedenklich und sicher. Die Herkunft der Substanz ist hierbei immer synthetisch.
Das Glyceroltriacetat wirkt fungizid, was auf die Freisetzung von Essigsäure zurückzuführen ist.
Im technischen Bereich wir der Glycerolester zum Beispiel als Weichmacher in Klebern und Lacken oder auch als Verklebungsmittel eingesetzt. Desweiteren besitzt es Eigenschaften als Antiklopfmittel für Benzinmotoren und kann die Viskosität von Biodiesel verbessern. Einige Firmen nutzen Triacetin als Weichmacher bzw. Klebemittel in Zigarettenfiltern.
Verwendung in Lebensmitteln
E-Nummer: E1518
In der EU ist das Glycerintriacetat als Lebensmittelzusatzstoff E 1518 ausschließlich für Kaugummi (ohne Mengenbegrenzung) und in Aromamischungen (max. 3 Gramm pro Kilogramm) zugelassen.
EU: Status und Vorschriften siehe EU Food Additives DB Ref.-Nummer 3329.
Verwendung in Kosmetika
INCI-Bezeichnung: TRIACETIN
Die Kosmetikindustrie verwendet Triacetin in der Funktion als antimikrobieller, filmbildender, geruchsmarkierender, feuchthaltender oder weichmachender Zusatzstoff bzw. als Lösungsmittel oder in Haarfärbemitteln.
Quelle: CosIng (Cosmetic Ingredient Database der EU) Nummer: 38645.
Duftstoff, Aromastoff
Duftstoff oder Duftstoffträger.
Triacetin ist als Aromastoff und/oder Duftstoff in den einschlägigen Listen aufgeführt (siehe folgende Identifikatoren).
920
2007
1518
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Triacetin als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Triacetin.
[1] - NN:
Final Report on the Safety Assessment of Triacetin.
In: International Journal of Toxicology, (2003), DOI 10.1177/1091581803022S203.
[2] - Pei San Kong et al.:
Catalytic role of solid acid catalysts in glycerol acetylation for the production of bio-additives: a review.
In: RSC Advances, (2016), DOI 10.1039/C6RA10686B.
Letzte Änderung am 24.04.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Triacetin.php
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