Phthalimid ist die Bezeichnung einer organisch-chemischen Verbindung aus der Gruppe der Dicarboximide und das Imid-Derivat des Phthalsäureanhydrids.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Phthalimid
C8H5NO2
147,133 (g/mol)
85-41-6
201-603-3
XKJCHHZQLQNZHY-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
1H-Isoindol-1,3(2H)-dion
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
1,3-Isoindoldion
Englische Bezeichnung
Phthalimide
1H-Isoindole-1,3(2H)-dione; o-Phthalic imide; Benzoimide
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Phthalimid:
C8H5NO2
Mr = 147,133 g/mol
1H-Isoindol-1,3(2H)-dion
SMILES: c1ccc2c(c1)C(=O)NC2=O
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Phthalimid. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
In reinem Zustand liegt Phthalimid als weißes, kristallines, sublimierbares, etwas lichtempfindliches Pulver oder auch in Form von farblosen Blättchen vor, die sich sehr schlecht in Wasser oder Ethanol lösen lassen. Mit Basen bildet es Salze.
+ Löslich in Eisessig, Alkalilaugen.
- Schlecht löslich in Wasser (0,6 g/L bei 20 °C), Ethanol oder Benzol.
- Verteilungskoeffizient logP = 1,15.
238,0 °C
310 °C
530 °C
1,21 g cm-3 bei 20 °C
pK1s = 8,3
0,001 Pa bei 25 °C
-78,4 × 10-6 cm3 mol-1
Raumgruppe P21/n (Nr. 14), a = 373,03(2) nm, b = 766,38(4) nm, c = 2264,35(13) nm sowie Winkel α = γ = 90°, &beta = 90,369(2)° [vgl. C. M. Zakaria et al., 2002)]. Phthalimid kristallisiert in monoklinen Prismen aus Wasser oder durch Sublimation.
Spektroskopische Daten:
splash10-0ufr-9500000000-5c5173e2a83219dfd6be
splash10-0ufs-9800000000-e9a94eb343ce2dbdbd59
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Phthalimid - C8H5NO2 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 96,088 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 64,61465 %
13C: 0,69225 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 5,04 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00034 %
3H: Spuren
1H: 3,42513 %
Stickstoff
14N: 14,00307 u [99,6205 %]
15N: 15,00011 u [0,3795 %]
14N: 9,48383 %
15N: 0,03613 %
Sauerstoff
ΣAr = 31,998 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,00834 %
18O: 0,04458 %
16O: 21,69482 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 147,133 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 6,797 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,007 mol.
Monoisotopische Masse: 147,03202840325 Da - bezogen auf 12C81H514N16O2.
Synthese, Gewinnung
Phthalimid kann durch Erhitzen von Phthalsäureanhydrid mit alkoholischer Ammoniak-Lösung mit einer Aubeute von etwa 96 % hergestellt werden. Eine Variante ist die Umsetzung des Anhydrids mit Harnstoff oder Ammoniumcarbonat. Ein industrielles Verfahren ist der Ammonoxidationsprozess mit o-Xylol als Ausgangsstoff.
Verwendung
Vorstufe bei der Synthese anderer organischer Chemikalien in der Funktion als Ammoniakquelle.
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)
LD50 (Ratte, oral): > 5000 mg/kg.
Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.001.458.
Zur Toxikologie und zum Arbeitsschutz beim Umgang mit Phthalimid sowie Maßnahmen im Gefahrenfall siehe: Gefahrstoffinformationssystem GESTIS, ZVG-Nr. 010460.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Phthalimid als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Phthalimide.
[1] - C. M. Zakaria, J. N. Low, C. Glidewell:
Phthalimide at 120 K: perforated molecular ribbons containing three different ring motifs.
In: Acta Crystallographica Section C, (2002), DOI 10.1107/S0108270101018212.
Letzte Änderung am 07.07.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Phthalimid.php
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