Nickel - chemisches Zeichen Ni, Ordnungszahl 28 - ist ein silberweißes, glänzendes, polierbares, zähes, hoch korrosionsbeständiges, schweißbares, schmiedbares und walzbares, chemisches Element aus der Gruppe der Übergangsmetalle (10. Gruppe).
Nickel wurde erstmals 1751 von Axel Fredrik Cronstedt als ein chemisches Element isoliert und als solches klassifiziert. Er verwechselte ein bestimmtes Mineral in den Kobaltminen von Los, Hälsingland (Schweden) mit Kupfer-Erz. Der Name des Elements stammt von den schelmischen Geistern aus der deutschen Bergmannmythologie, die Nickeln genannt wurden; man machte derzeit ihr Wirken dafür verantwortlich, dass sich das als Kufernickel bezeichnete Mineral nicht zu Kupfer veredeln ließ. Der Name Nickel wurde zum international anerkannten Namen des Elements auch in anderen Sprachen.
Nickel ist eines von nur vier Elementen - die anderen sind Eisen, Cobalt und Gadolinium), die bei Raumtemperatur ferromagnetisch sind; es verliert diese Eigenschaften jedoch oberhalb von 354 °C.
Übersicht: Allgemeine Daten zum Nickel
Das Nickel-Atom
Das Ni-Atom - und damit das chemische Element Nickel - ist eindeutig durch die 28 positiv geladenen Protonen im Atomkern definiert. Für den elektrischen Ausgleich im ungeladenen Selen-Atom sorgt die gleiche Anzahl an Elektronen.
Für Unterschiede bei den Atomkernen sorgen die Kernbausteine der Neutronen. Diese Atomsorten werden unter dem Begriff Nickel-Isotope bzw. Ni-Nuklide zusammengefasst (Isotopen-Daten: siehe dort).
Die irdischen Nickel-Vorkommen bestehen aus einem Isotopengemisch; die relative Atommasse wird mit 58,6934(4) u angegeben.
Elektronenkonfiguration
Nach dem Aufbauprinzip ist für Nickel folgende Elektronenkonfiguration zu erwarten:
Symbol | OZ | Kurzform | 1s | 2s | 2p | 3s | 3p | 3d | 4s | 4p | 4d | 4f |
Ni | 28 | [Ar] 3d8 4s2 | 2 | 2 | 6 | 2 | 6 | 8 | 2 |
Insbesondere in der Forschungsliteratur zu Atomberechnungen über die Grundzustandskonfiguration von Nickel findet man auch folgende Konfiguration:
Symbol | OZ | Kurzform | 1s | 2s | 2p | 3s | 3p | 3d | 4s | 4p | 4d | 4f |
Ni | 28 | [Ar] 3d9 4s1 | 2 | 2 | 6 | 2 | 6 | 9 | 1 |
Es gibt in der Literatur Unstimmigkeiten darüber, welche Konfiguration die niedrigste Energie aufweist. Die erste Variante stimmt mit der Madelung-Regel überein, die voraussagt, dass 4s vor 3d gefüllt wird. Experimentelle Ergebnisse untermauern, dass dies der niedrigste Energiezustand des Nickelatoms ist.
Die gezeigten Konfigurationen teilen sich jedoch in mehrere Energieniveaus auf und überlappen zudem. Die durchschnittliche Energie der Zustände der [Ar] 3d9 4s1-Konfiguration zeigt sich hierbei tatsächlich niedriger als die durchschnittliche Energie der Zustände der [Ar] 3d8 4s2-Variante.
Ionisierungsenergien
Die folgende Tabelle listet die Bindungsenergien bzw. die Ionisierungsenergien IE von Nickel auf, also die erforderliche Energie in Elektronenvolt (eV), um ein bestimmtes Elektron von einem Ni-Atom zu trennen.
1. IE: | 7,6398 eV | 2. IE: | 18,16884 eV | 3. IE: | 35,19 eV | 4. IE: | 54,9 eV | 5. IE: | 76,06 eV | 6. IE: | 108 eV |
7. IE: | 133 eV | 8. IE: | 162 eV | 9. IE: | 193 eV | 10. IE: | 224,6 eV | 11. IE: | 321,0 eV | 12. IE: | 352 eV |
13. IE: | 384 eV | 14. IE: | 430 eV | 15. IE: | 464 eV | 16. IE: | 499 eV | 17. IE: | 571,08 eV | 18. IE: | 607,06 eV |
19. IE: | 1541 eV | 20. IE: | 1648 eV | 21. IE: | 1756 eV | 22. IE: | 1894 eV | 23. IE: | 2011 eV | 24. IE: | 2131 eV |
25. IE: | 2295 eV | 26. IE: | 2399,2 eV | 27. IE: | 10288,8 eV | 28. IE: | 10775,48 eV | 29. IE: | eV | 30. IE: | eV |
Elektronenbindungsenergie
Die nachfolgende Tabelle listet die Elektronenbindungsenergien der einzelnen Nickel-Elektronen in den jeweiligen Orbitalen auf. Die Werte sind in Elektronenvolt (eV) angegeben.
K | LI | LII | LIII |
1s | 2s | 2p1/2 | 2p3/2 |
8333 | 1008,6 | 870 | 852,7 |
MI | MII | MIII | MIV | MV |
3s | 3p1/2 | 3p3/2 | 3d3/2 | 3d5/2 |
110,8 | 68 | 66,2 |
Weitere Daten
135 pm (empirisch, nach Slater)
110 pm (in Einfach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
101 pm (in Zweifach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
101 pm (in Dreifach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
Spektrallinien des Nickels
Die nachfolgende Abbildung zeigt ein Emissionsspektrum des Nickels mit den charakteristischen Spektrallinien im sichtbaren Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 nm:
Chemie des Nickels
Reines, pulverisiertes Nickel besitzt eine vergrößerte und damit reaktive Oberfläche und zeigt eine deutliche chemische Aktivität; größere Stücke bzw. übliche Blöcke oder Metallteile hingegen reagieren unter Normalbedingungen nur langsam mit der Luft , da sich auf der Oberfläche eine Oxidschicht bildet, die eine Korrosion verhindert (so genannte Passivierung).
Der häufigste Oxidationszustand von Nickel ist +2, aber es sind auch Verbindungen mit Ni0, Ni+ und Ni3+ allgemein bekannt. Darüber hinaus wurden Substanzen mit den für Ni exotischen Oxidationszuständen Ni2–, Ni– und Ni4+ hergestellt und charakterisiert.
Chemische Daten
1,88 nach Allen
3,8584 eV nach Gosh-Gupta
4,40 eV nach Pearson
Standardpotentiale
E0 (V) | Nox | Name Ox. | Ox. | e- | ⇔ | Red. | Name Red. | Nox |
-0,25 | + II | Nickel(II)-Kation | Ni2+ | + 2 e- | ⇔ | Ni (s) | Nickel | 0 |
1,593 | + IV | Nickeldioxid | NiO2 (s) + 4 H+ | + 2 e- | ⇔ | Ni2+ + 2 H2O | Nickel(II)-Kation | + II |
Material- und physikalische Eigenschaften des Nickels
Die nachfolgende Übersicht führt einige physikalische Daten sowie Materialeigenschaften des reinen Nickel-Metalls auf.
0,444 J g-1 K-1 (spezifisch)
nach Vickers: 0,638 GPa
nach Brinell: 0,7 GPa
nach Brinell (neu): 0,9 - 1,20 GPa (geglüht)
Externe Informationsangebote
Die nachfolgende Liste enthält einige Berichte sowie interessante Informationsangebote zum Nickel und zu den Nickelverbindungen anderer Anbieter, für dessen Inhalte die jeweiligen Seitenbetreiber verantwortlich sind.
Physikalische Infos und Daten
Ferromagnetismus
Vorlesungsskript Physik. TU Braunschweig - Format: PDF
Ferromagnetismus
Vorlesungsmaterialien: Magnetische Ordnung: Ferromagnetismus, ... Universität Tübingen - Format: PDF
Ferromagnetismus
Das Ising-Modell des Ferromagneten. Universität Düsseldorf - Format: PDF
Spezielle Teilinformationen
Komplexchemie
Komplexchemie des Nickels. ETH Zürich - Format: PDF
Gruppenelemente - Informationen
Platingruppe
Ausgewählte chemische Eigenschaften. Universität Bayreuth
Übergangsmetalle
Übergangsmetalle Gruppen 3-12; Innere Übergangsmetalle. Universität Marburg - Format: PDF
Einzelne Verbindungen
Nickel und Nickelverbindungen
Chemikalien-Datenbank: physikalische und chemische Eigenschaften, Sicherheitsdatenblätter, kommerziell verfügbare Stoffen und Verbindungen; verschiedene Suchkriterien einschließlich Struktursuche
Synthese, Herstellung, Produktion
Übergangsmetalle
Skript: Gewinnung und Reinigung der Übergangsmetalle - Format: PDF
Übergangsmetalle
Gewinnung und Reinigung. FH Münster - Format: PDF
Analyse und Bestimmung
Nickel
Qualitative anorganische Analyse, Gravimetrie
Nickel Analyse
... im Trennungsgang. Universität Wien - Format: PDF
Nickel Analyse
... im qualitativen anorganischen Praktikum. Universität München - Format: PDF
Mineralogie
Nickelhaltige Minerale
Informationen zum Nickel und den Nickelmineralien. Mineralien Atlas
Kategorie: Chemische Elemente
Aktualisiert am 03.02.2019.
Permalink: https://www.internetchemie.info/chemische-elemente/nickel.php
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