Palladium - Elementsymbol Pd, Ordnungszahl 46 - ist ein silbergrauweißes, glänzendes, kubisch flächenzentriert kristallisierendes, korrosionsbeständiges, sehr duktiles, chemisches Element aus der Gruppe der Übergangsmetalle (Gruppe 10, Nickelgruppe, Platinmetalle).
Übersicht: Allgemeine Daten zum Palladium
Das Palladium-Atom
Das Pd-Atom - und damit das chemische Element Palladium - ist eindeutig durch die 76 positiv geladenen Protonen im Atomkern definiert. Für den elektrischen Ausgleich im ungeladenen Pd-Atom sorgt die gleiche Anzahl an Elektronen.
Für Unterschiede bei den Atomkernen sorgen die Kernbausteine der Neutronen. Diese Atomsorten werden unter dem Begriff Palladium-Isotope zusammengefasst (Isotopen-Daten: siehe dort).
Die irdischen Palladium-Vorkommen bestehen mehreren verschiedenen Nukliden; die relative Atommasse des Palladiums wird mit 106,42(1) u angegeben.
Elektronenkonfiguration
Palladium gehört zur Gruppe 10 des Periodensystems und seine Konfiguration der äußersten Elektronen entspricht der Hund-Regel: Die Elektronen in der 5s-Schale wandern in die d-Orbitale, da diese energieärmer sind.Symbol | OZ | Kurzform | 1s | 2s | 2p | 3s | 3p | 3d | 4s | 4p | 4d | 4f | 5s | 5p | 5d | 5f |
Pd | 46 | [Kr] 4d10 | 2 | 2 | 6 | 2 | 6 | 10 | 2 | 6 | 10 | .. |
Ionisierungsenergien
Die folgende Tabelle listet die Bindungsenergien bzw. die Ionisierungsenergien IE auf, also die erforderliche Energie in Elektronenvolt (eV), um ein bestimmtes Elektron von einem Palladium-Atom zu trennen.
1. IE: | 8,3369 eV | 2. IE: | 19,43 eV | 3. IE: | 32,93 eV | 4. IE: | eV | 5. IE: | eV | 6. IE: | eV |
Elektronenbindungsenergie
Die nachfolgende Tabelle listet die Elektronenbindungsenergien der einzelnen Palladium-Elektronen in den jeweiligen Orbitalen auf. Die Werte sind in Elektronenvolt (eV) angegeben.
K | LI | LII | LIII |
1s | 2s | 2p1/2 | 2p3/2 |
24350 | 3604 | 3330 | 3173 |
MI | MII | MIII | MIV | MV |
3s | 3p1/2 | 3p3/2 | 3d3/2 | 3d5/2 |
671,6 | 559,9 | 532,3 | 340,5 | 335,2 |
NI | NII | NIII | NIV | NV | NVI | NVII |
4s | 4p1/2 | 4p3/2 | 4d3/2 | 4d5/2 | 4f5/2 | 4f7/2 |
87,1 | 55,7 | 50,9 |
Weitere Daten
140 pm (empirisch, nach Slater)
120 pm (in Einfach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
117 pm (in Zweifach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
112 pm (in Dreifach-Bindungen, nach Pyykkö et al.)
Spektrallinien des Palladiums
Die nachfolgende Abbildung zeigt ein Emissionsspektrum des Palladiums mit den charakteristischen Spektrallinien im sichtbaren Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 nm:
Chemie des Palladiums
Palladium zählt zu den Edelmetallen, auch wenn es chemisch reaktiver ist, als das Platin. Bei Normaltemperatur wird das Metall nicht von Sauerstoff angegriffen und läuft daher an der Luft nicht an. Erst beim Erhitzen auf über 800 °C sich eine Schicht aus Palladium(II)-oxid auf der Oberfläche. Es leichter reagiert es in einer feuchten, schwefelhaltigen Atmosphäre.
Die Hauptoxidationsstufe des Palladiums ist +2 und die Verbindungen ähneln sehr den entsprechenden des Platins.
Chemische Daten
1,59 nach Allen
3,5727 eV nach Gosh-Gupta
4,45 eV nach Pearson
Standardpotentiale
Normalpotential des Palladiums:
E0 (V) | Nox | Name Ox. | Ox. | e- | ⇔ | Red. | Name Red. | Nox |
0,07 | + II | Palladium(II)-hydroxid | Pd(OH)2 | + 2 e- | ⇔ | Pd (s) + 2 OH- | Palladium | 0 |
0,591 | + II | Tetrachloropalladat(II) | [PdCl4]2- | + 2 e- | ⇔ | Pd (s) + 4 Cl- | Palladium | 0 |
0,951 | + II | Palladium(II)-Kation | Pd2+ | + 2 e- | ⇔ | Pd (s) | Palladium | 0 |
1,288 | + IV | Hexachloropalladat(IV) | [PdCl6]2- | + 2 e- | ⇔ | [PdCl4]2- + 2 Cl- | Palladium | + II |
Material- und physikalische Eigenschaften des Palladiums
Die nachfolgende Übersicht führt einige physikalische Daten sowie Materialeigenschaften des reinen Palladium-Metalls auf.
0,244 J g-1 K-1 (spezifisch)
nach Vickers: 0,461 GPa
nach Brinell: 0,0373 GPa
nach Brinell (neu): 0,31 GPa (gegossen)
378,2 kJ mol-1 (gasförmig)
167,1 J mol-1 K-1 (gasförmig)
Geochemie, Vorkommen, Verteilung
Palladium tritt in metallischer Form legiert mit Gold und anderen Metallen der Platingruppe an verschiedenen Stellen der Erde auf - zum Beispiel im Ural, in Australien, Äthiopien, Nord- und Südamerika; für die Gewinnung des Edelmetalls spielen diese Vorkommen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Die wichtigsten kommerziellen Quellen sind Nickel-Kupfer-Erze aus dem im Sudbury-Becken in Ontario und das die Norilsk-Talnakh Lagerstätten in Sibirien. Ein anderes großes Vorkommen befindet sich in Südafrika.
Externe Informationsangebote
Gruppenelemente - Informationen
Platingruppe
Ausgewählte chemische Eigenschaften. Universität Bayreuth
Übergangsmetalle
Übergangsmetalle Gruppen 3 bis 12; Innere Übergangsmetalle. Universität Marburg - Format: PDF
Einzelne Verbindungen
Binäre und Ternäre Verbindungen
... der Platinmetalle Palladium und Rhodium mit Tellur und Halogenen. Präparationen und strukturelle Charakterisierung. Dissertation, 2001. Universität Freiburg
Palladium und Palladiumverbindungen
Chemikalien-Datenbank: physikalische und chemische Eigenschaften, Sicherheitsdatenblätter, kommerziell verfügbare Stoffen und Verbindungen; verschiedene Suchkriterien einschließlich Struktursuche
Chemische Reaktionen
Palladiumkatalysierte Kreuzkupplungen
... in der Totalsynthese. Universität Saarland - Format: PDF
Übergangsmetall-katalysierte Reaktionen
Vorlesungsskript. Universität des Saarlandes - Format: PDF
Synthese, Herstellung, Produktion
Übergangsmetalle
Skript: Gewinnung und Reinigung der Übergangsmetalle - Format: PDF
Übergangsmetalle
Gewinnung und Reinigung. FH Münster - Format: PDF
Mineralogie
Palladiumhaltige Minerale
Informationen zum Palladium und den Palladiummineralien. Mineralien Atlas
Dissertationen
Feste Katalysatoren für die Heck-Reaktion
Dissertation, 2004. Universität Stuttgart
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Polyolato-Komplexe
… mit Kupfer(II) und Palladium(II). Dissertation, 2002. Universität München
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Newsarchiv
BioPalladium
Forschern gelingt die Herstellung von Palladium-Nanopartikeln mit Hilfe von Bakterien
Kategorie: Chemische Elemente
Aktualisiert am 10.03.2020.
Permalink: https://www.internetchemie.info/chemische-elemente/palladium.php
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